Die Gemeinde hat den Gehweg entlang der L 108 aus Sicherheitsgründen gesperrt. Foto: Borho

Tiefe Risse sind für Bauhofleiter überaus beängstigend. Gemeinde zieht Notbremse und sperrt Weg.

Lauterbach - Die Situation mit maroden Straßen, Brücken und Bachmauern landauf, landab gipfelt in Lauterbach in der vollständigen Sperrung eines Gehweges entlang der Landstraße L 108.

Die Sperrung betrifft den Bereich ab der Abzweigung Friedhofstraße bis zur Verdolung des Lauterbachs hinter dem Volksbank-Gebäude. Der Gehweg weist beängstigende Risse auf. Regenwasser fließt hindurch und unterspült die rund dreieinhalb Meter hohe Sandstein-Mauer. Die Bachsohle weist im Mauerfundament bereits starke Ausspülungen auf. Erste Kronensteine der Mauer sind bereits herausgerissen. Durch die Beschädigung der Mauerkrone wird auch das Geländer zum Bach hin in Mitleidenschaft gezogen. In der Sandstein-Mauer selbst sind bereits rund ein Quadratmeter große Mauersteine ausgebrochen.

Die Gefahren durch den Winter und den Frost werden vom Lauterbacher Bauhofleiter Norbert Broghammer als überaus beängstigend eingestuft. "Ein Befahren mit Räum- und Streufahrzeugen kann die marode Mauer einstürzen lassen. Wenn dann Fahrzeuge umkippen, sind Todesfälle zu beklagen", so Broghammer. Zusammen mit Vertretern der Straßenbauämter Rottweil und Donaueschingen wurde der neuralgische Bereich in Augenschein genommen. Das gemeinsame Fazit aller zielte auf eine unumgängliche, sofortige Sperrung sowohl für Fußgänger als auch für den Winterdienst ab.

Seit Jahren ist eine Sanierung der Mauer im Zuge der Sanierung der Landstraße L 108 angedacht. Die Sanierungskosten sind mit rund 310.000 Euro beziffert. Entsprechend der Straßenbreite entfallen 80 Prozent auf das Land und 20 Prozent auf die Gemeinde. Für die anfallenden rund 62.000 Euro stellte die Gemeinde bereits schon zweimal einen Zuschuss-Antrag im Ausgleichsstock. Mit der Begründung, für Landes- und Kreisstraßen werde kein Zuschuss gewährt, wurden beide Anträge abgeschmettert. "Man hätte uns dies bereits im Vorfeld mitteilen können, dann wäre uns diese Arbeit erspart geblieben", so ein sichtlich enttäuschter Bürgermeister Norbert Swoboda. Allerdings, so Swoboda, habe das Land offensichtlich auch "kein Geld", um die Straße L 108 sanieren zu können. Man werde bereits seit 2011 vertröstet.

Eine Sanierung der maroden Mauer im Zuge der Straßensanierung entspricht gesundem Menschenverstand. Swoboda wies in der jüngsten Gemeinderatssitzung auf Gehwegsanierungen im Zuge der L 108 hin. Bei den Sanierungen durch das Land hat die Gemeinde parallel dazu die Gehwege entlang der L 108 mit saniert. So zum Beispiel von Friseur Weber bis zum Hotel Tannenhof und von der "Hasenfohren" bis zur Schulgasse. Der Gehweg von der Einmündung Pfarrer-Sieger-Straße bis zur Friedhofstraße wird größtenteils im Zuge der Parkplatzsanierung erneuert. Auch der Gehweg hinter der "Frische Ecke" ist schon von der Gemeinde saniert worden.

Es fehlen noch die Abschnitte vom Rathaus bis zur Einmündung Unterdorf und, wie erwähnt, der Bereich von der Friedhofstraße bis zur Einmündung der K 5528 sowie der Bereich von Schulgasse bis Poststraße. Dort sind ebenfalls Bauwerksanierungen vorgesehen.

"Leider hat das Land aufgrund anderer Maßnahmen wie Hangsicherungsmaßnahmen im Bernecktal und in Sulz dort in Lauterbach nicht mehr weiter gemacht und uns die letzten Jahre immer wieder vertröstet, da wir auch parallel diese Gehwege sanieren wollten", so Swoboda. Nach neuester Aussage "von oben herab" sollen die weiteren Sanierungen nun ab 2019 erfolgen. Die anstehende Neuordnung des Einmündungsbereiches K 5528 in die L 108 ist in 2018 angedacht. In diesem Zuge könnte auch die marode Mauer saniert werden, so die Meinung der Verwaltung.

Das Straßenbauamt Donaueschingen wurde bereits um Auskunft gebeten. Falls das Land der Bauausführung zustimmt, würde die Gemeinde Lauterbach im Rahmen der gesamten Baumaßnahme die Bauleitung und –ausführung sowie gegebenenfalls auch die Vorfinanzierung übernehmen, falls das Land keine Haushaltsmittel in 2018 zur Verfügung hat.