Bernhard Rüth (von links), Ursula Erdmann, Rémy Trevisan und Kunstverein-Beisitzer Werner Körber bei einem Rundgang durch die Ausstellung. Foto: Borho Foto: Schwarzwälder-Bote

Kimmich-Galerie: Rémy Trevisan stellt aus / Am Sonntag Vernissage

Von Georg Borho

Die Ausstellung: "Rémy Trevisan – Die wiedergefundene Zeit" wird am Sonntag, 12. Juni, um 11 Uhr in der Lauterbacher Galerie "Wilhelm Kimmich" eröffnet.

Lauterbach. Einblicke vorab gab es in einer Pressekonferenz. Der 1959 im französischen Chaumont geborene Wahl-Schramberger Rémy Trevisan gehört dem Kuratorium des Kunstverein "Wilhelm Kimmich" an. Kuratoriums-Vorsitzender Kreisarchivar Bernhard Rüth stuft ihn als bedeutendsten Künstler des mittleren Schwarzwalds ein und sei in der Region "omnipräsent".

Rémy Trevisan absolvierte Studiengänge an der Freien Kunstschule Nürtingen, an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und studierte Kunstwissenschaft an der Sorbonne in Paris sowie Klientenzentrierte Kunsttherapie bei der AKT in Siegen. Der Künstler stellte für die Ausstellung in Lauterbach einen "riesigen Fundus" zur Verfügung, aus dem letztendlich 73 Werke ausgewählt wurden, was immer noch "rekordverdächtig" erscheint.

Die ausgewählten Zeichnungen erstrecken sich auf einen Zeitraum von 2006 bis 2016, die Malarbeiten hingegen von 2013 bis 2016. Dem Künstler gelingt der Spagat zwischen ungegenständlicher und abstrakter Bildsprache. Deren Formen und Farbreichtum erinnert an die filigranen Strukturen von Pflanzen und Zellgeweben. Ocker und Grau scheinen zu dominieren, und Kunstexperte Bernhard Rüth stellt fest: "die sensible Farbwahl spricht für die Ausstellung". Die gewählten Farben haben meditativen Charakter. Große Grauflächen reflektieren Leere, ermöglichen Raum zur eigenen Fantasie und "sind als Einladung an die Suchenden zu verstehen", wie es der Künstler ausdrückt. Eine Hommage an die Flüchtlinge.

Jeder Raum hat seine eigene Intention

Jeder Ausstellungsraum hat seine eigene Intention. In einem Raum mit zwei großformatigen Werken stehen zwei Stühle, auf denen sich der Betrachter seiner Meditation hingeben kann. Rüth erwähnte, die Ausstellung sei diesmal, infolge eines Wechsels in der Arbeitsgruppe, unter der Federführung der Vize-Vorsitzenden des Kuratoriums, Ursula Erdmann, konzipiert und kuratiert worden. Die Kuratoriumsmitglieder Bernhard Rüth, Anne Eckhardt, Sabine Engeser und Rainer Pohler standen ihr zur Seite. Ohne dem Ausstellungsteam des Landratsamtes sei eine Ausstellung in dieser Größenordnung indes nicht zu realisieren, stellt Rüth fest.

Die Vernissage am kommenden Sonntag wird vom stellvertretenden Vorsitzenden des Kunstvereins "Wilhelm Kimmich", Hubert Nagel, eröffnet. Zur Einführung spricht Franz Armin Morat, Mitstifter des Morat-Instituts für Kunst und Kunstwissenschaft. Die Vernissage wird von dem Komponisten und Multi-Instrumentalisten Uli Johannes Kieckbusch (Klavier) musikalisch umrahmt.  Die Ausstellung ist bis zum 11. September, samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Unter Telefon 07422/9 49 70 können Führungen vereinbart werden.