Der Landkreis nimmt sich die Kreisstraße 2258 in Lauterbach vor. Die Planung sieht einen Streckenabschnitt bis zum Gebäude Sulzbacher Straße 1 (Joachimshof) vor, der ausgebaut werden soll. Foto: Borho Foto: Schwarzwälder-Bote

Vom Sportplatz bis Sulzbacher Straße 1 / Behörde stellt erste Planung vor / Anlieger äußert Bedenken

Von Georg Borho

Lauterbach. Der Landkreis Rottweil beabsichtigt, die Kreisstraße K 5528, beginnend an der Abzweigung beim Sportplatz bis zum Gebäude Sulzbacher Straße 1, auf einer Länge von rund einem Kilometer auszubauen – allerdings wohl kaum vor 2017.

Bürgermeister Norbert Swoboda begrüßte zu diesem Themat in der Gemeinderatssitzung am Montag außer Gerold Günzer und Joachim Hilser vom Straßenbauamt des Landkreises Rottweil auch zahlreiche Anlieger.

Swoboda wies darauf hin, dass es sich bei der vorgestellten Planung zunächst lediglich um ein Diskussionspapier handelt und noch weitere Gespräche geplant seien, sofern die Maßnahme zum Tragen kommt. Diese wird indes angestrebt, zumal nur noch 60 Prozent Förder-Zuschüsse zur Verfügung stehen und die Förderung 2019 womöglich völlig ausläuft. "Die Straße wird voraussichtlich in Belastungsklasse 3.2 ausgebaut. Diese sieht zehn Zentimeter Asphaltdecke und zwölf Zentimeter Asphalttragschicht vor", teilte das Straßenbauamt auf Nachfrage mit. Die Umweltbehörde verlangt für wegfallende Bäume einen adäquaten Ausgleich.

Zum zeitlichen Ablauf lässt sich aufgrund der Finanzierung noch nichts Genaues sagen. Auf Nachfrage teilte das Straßenbauamt mit, ein Baubeginn sei nicht vor 2017 zu erwarten. Zuschussfähig sind nur Straßen, deren Frequentierung über dem Durchschnitt des Landkreises Rottweil liegt.

In der mittelfristigen Finanzplanung des Landkreises sind im Jahr 2017 1,5 Millionen Euro und im Jahr 2018 960 000 Euro eingeplant. Die Gemeinde hat für 2018 190 000 Euro als Anteil für den Gehwegbau eingestellt. Die Maßnahme wird als relativ teuer eingestuft, was mit der topografischen Lage und vielen Maurern begründet wird. Sie wird indes auch von Anliegern überwiegend begrüßt, da neben einer höheren Verkehrssicherheit eine bessere Anbindung an das Neubaugebiet "Hölzleshof" erwartet wird, und Sulzbach mit einem barrierefreien Wanderweg zu erreichen ist.

Gemeinderat Erich Fehrenbacher regte an, ob es nicht sinnvoll wäre, den geplanten Bauabschnitt wenigstens bis zur Abzweigung "Talweg" zu verlängern. Im Übrigen sollten zusätzliche Wander-Parkplätze angelegt werden, beispielsweise auf dem vorhandenen Lagerplatz. Swoboda erwiderte, beim geplanten Streckenabschnitt habe die Verkehrssicherheit oberste Priorität. Die Möglichkeit zusätzlicher Wander-Parkplätze lasse sich sicherlich noch erörtern. Auf Nachfrage von Gemeinderätin Doris Moosmann wurde mitgeteilt, der Gehweg werde barrierefrei angelegt und dürfe von Kindern im Alter bis zehn Jahren auch befahren werden.

Ältere Personen würden indes eine Ordnungswidrigkeit begehen, wenn sie nicht nur als Fußgänger auf dem neuen Gehweg unterwegs sind. Aus der Zuhörerschaft wurde angeregt, die Bushaltestelle "Hölzle" zur Bushaltestelle des Kindergartens zu verlegen. Ein unmittelbar betroffener Anlieger meldete massiv Bedenken an. Durch die Maßnahme werde die Zufahrt zu seinen bewirtschafteten Flächen erschwert beziehungsweise unmöglich. Im Übrigen erscheine ihm das Kosten-Nutzen-Verhältnis weit überschritten.

u Im Zusammenhang mit dem Ausbau der Kreisstraße ist geplant, für mehr Verkehrssicherheit einen durchgängigen, 1,5 Meter breiten Gehweges auf der rechten Seite in Richtung Sulzbach anzulegen. Zur Hangsicherung sind Gabionen von zwei bis maximal 5,50 Metern vorgesehen. In den Gehweg sollen Stromversorgung, Breitband, Leerrohre und Straßenbeleuchtung mit verlegt werden. Im Zuge der Baumaßnahme muss auch die schadhafte Wasserleitung erneuert werden. In diesem Zusammenhang bietet sich die Erneuerung von Hauanschlüssen der betroffenen Anlieger an. Des Weiteren ist vorgesehen, bestehende Schäden an der Abwasserleitung zu beheben. Teilweise sind kleinere Grunderwerbe in den Randgebieten erforderlich, was mit den betroffenen Grundstückeigentümern bereits abgesprochen wurde. Der Ausbau soll in mehreren Abschnitten erfolgen, sodass die Anlieger noch einigermaßen an ihre Häuser kommen. Die geplante Straßenbreite erstreckt sich zwischen fünf und 6,5 Meter.