Volker und Regina Wöhrle bewahren das schmucke Wegkreuz vor einer ungewissen Zukunft. Foto: Borho Foto: Schwarzwälder-Bote

Geschichte: Neuer Standort in idyllischer Lage / Blattgold-Überzug

Wegkreuze haben in katholisch geprägten Landschaften große Bedeutung. Sie sind Ausdruck des gelebten Glaubens und werden meistens aus einem prägenden Anlass aufgestellt.

Lauterbach. Der eigentliche Anlass für das 1904 im Weberloch aufgestellte Wegkreuz mit der Inschrift "Vater in deine Hände empfehle ich meinen Geist" konnte nie mit letzter Sicherheit geklärt werden. Anastasia Moosmann ("Loch-Stas") und Engelbert King haben es seinerzeit aufstellen lassen.

Im 18. Jahrhundert wurden die beiden Gehöfte Käppelehof und Weberloch getrennt. Wie sich aus den Aufzeichnungen des einheimischen Heimatforschers Josef King einwandfrei nachvollziehen lässt, wurde das Anwesen Weberloch am 28. Oktober 1895 von Theresia Dold Wwe. und Philipp Moosmann an deren Tochter Anastasia Moosmann ("Loch-Stas") und deren Bräutigam Engelbert King, der vom Sulzbacher Fehrenbacherhof ("Hansjörgenbauer") abstammte, übergeben. Schwager Franz Hils ersteigerte es am 9. April 1908. Am 21. Juli 1918 ging der Besitz auf Johannes Bea aus Mariazell und seine Ehefrau Maria geborene Öhler über. Deren Sohn Wilhelm Bea und Ehefrau Frida Kunz vom Sulzbacher Moosenwald waren die nächsten Besitzer, ehe deren Sohn Albert Bea bis vor etwa drei Jahren die weitere Besitzfolge verkörperte. Danach wechselte das Weberloch erneut den Besitzer. Doch das Wegkreuz schien einer ungewissen Zukunft ausgesetzt.

Eine Anfrage an die neuen Besitzer des "Weberhäusle" Volker und Regina Wöhrle, Schramberg zwecks Übernahme, stieß bei diesen spontan auf offene Ohren. Sie übernahmen das Wegkreuz ohne zu Zögern und beauftragten das Lauterbacher Baugeschäft Oezer, in unmittelbarer Nähe zu ihrem "Weberhäusle", direkt am vorbeiführenden Wanderweg, einen geeigneten Platz dafür auszuheben. Der persönliche Freund der Wöhrles und Kunsthandwerker Gery Frey, in der Schweiz wohnhaft, erhielt den Auftrag zur vollständigen Renovierung des Wegkreuzes.

Das gusseiserne, verzierte Kreuz wurde sandgestrahlt und neu lackiert und der Sandsteinsockel so bearbeitet, dass er nicht vermoost. Nach dem Richten des Korpus erhielt dieser noch einen zusätzlichen, strahlenden Blattgold-Überzug. Das renovierte Wegkreuz fügt sich einzigartig in das idyllische Landschaftsambiente ein und erweist sich für die zahlreichen Wanderer als wahrer Blickfang.