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130 Helfer, auch Schüler, haben am 29. Albstädter Landschaftspflegetag an sechs Arbeitsorten Hand angelegt. Oberbürgermeister Klaus Konzelmann erinnerte daran, wie alles begann.

Albstadt-Pfeffingen - Seit 29 Jahren gibt es den Landschaftspflegetag. Dessen Datum am zweiten Oktobersamstag scheint seit Jahren Garant für gutes, gar sonniges Wetter zu sein. Warum es überhaupt dazu kam, war Thema beim Treffpunkt in Pfeffingen, der vorletzten Station von Oberbürgermeister Klaus Konzelmann, Eugen Seyboldt, Abteilungsleiter Forst in Albstadt, und Oberforstrat Klaus Richert. Sie fuhren am Vormittag die sechs Einsatzorte an, um den Bürgern für ihren Einsatz zu danken.

Die Hauptamtlichen haben es nicht mehr geschafft

"Es ist nicht selbstverständlich, am Samstagmorgen die Hänge und Flächen auf und ab zu gehen und sich einige Stunden zum Wohle der Natur ehrenamtlich zu betätigen", kommentierte Konzelmann. "Wir haben es vor drei Jahrzehnten mit unseren eigenen Leuten einfach nicht mehr geschafft", erinnerte Eugen Seyboldt. Man sei sich damals einig gewesen: "Wir brauchen dafür Manpower." So habe man Vereine, teilweise auch Feuerwehrabteilungen, gewonnen und mit ins Boot geholt. Der Landschaftspflegetag war geboren, feierte einst eine gelungene Premiere und wird seitdem jährlich erfolgreich wiederholt.

Viele Bürger und Touristen genießen die Albstädter Landschaft mit ihrem Wechsel von Wald, Wiesen und Wacholderheiden. Diese albtypischen und einzigartigen Flächen zu erhalten, ist Ziel der Stadt. Zum Nulltarif ist so etwas nicht zu bekommen. Was früher durch intensive Landnutzung entstand, droht im Zeitalter der Globalisierung zu verbuschen und zu verwildern.

Das Artenspektrum soll erhalten werden

Am Landschaftspflegetag entfernten rund 130 Helfer kleinere Bäume und Sträucher aus Wacholderheiden, Feuchtgebieten oder Felsköpfen, um den Offenlandcharakter und die Besonderheiten dieser Biotope mit ihrem speziellen Artenspektrum zu erhalten. Die Forstteams hatten zuvor überall Vorarbeiten geleistet, so dass die Helfer nur noch den Gehölzschnitt aus den Flächen heraustragen und zu großen Haufen aufschichten mussten. Vor Ort machten sie gleich an einigen Orten Feuer und verbrannten das gesammelte Gehölz. Andernorts wird es zu Hackschnitzel verarbeitet.

Schillerschüler gehen mit gutem Beispiel voran

Ansprechpartner des Albstädter Forstteams standen an jedem Einsatzort mit Rat und Tat zur Seite. "Es war eine gelungene Aktion, zu der auch das Wetter beigetragen hat", lautete Eugen Seyboldts Fazit. In Ebingen wurde am Felsbiotop Schnecklesfelsen gearbeitet, in Lautlingen im Landschaftsschutzgebiet Bühl. Das Waldbiotop Leimen war das Einsatzgebiet in Truchtelfingen, in Burgfelden stand bei heftigem Wind auf dem höchsten Punkt die Pflege im Naturschutzgebiet Heersberg an. Das Landschaftsschutzgebiet Leurenschuh war in Pfeffingen an der Reihe und in Onstmettingen die Wacholderheide Hart-Bergle. Dort war wie immer die größte Mannschaft im Einsatz: rund 60 Personen, darunter etwa 40 Schüler der Schillerschule. Bereits zwei Wochen zuvor fand in Laufen die Aktion auf den Dobelwiesen statt. Nach getaner Arbeit gab’s für die Helfer Vesper und Getränke, die sie sich in gemeinsamer Runde in freier Natur schmecken ließen.