Matthäus Reiser, Vorsitzender des Vorstands (rechts) und Christian Kinzel, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands sind stolz auf die Entwicklung. Foto:  

Die Versorgung von Privatpersonen und der regionalen Wirtschaft mit Krediten und Finanzdienstleistungen ist gewährleistet, so die Kreissparkasse Rottweil. Trotz des schwierigen Marktumfelds konnte das Geschäftsvolumen leicht ausgebaut werden.

Dass die Kreissparkasse Rottweil ein stabiler Anker in der Region ist, zeige sich auch in der stabilen Bilanzsumme. Diese stieg im Jahr 2023 um 60 Millionen Euro auf 3513 Millionen Euro an, teilt die Bank mit.

Der Bestand an Kundenkrediten ist laut Mitteilung im Jahr 2023 um 2,25 Prozent auf 2049 Millionen Euro gewachsen, darauf sind die beiden Vorstände, Matthäus Reiser und Christian Kinzel besonders stolz, denn das Kreditgeschäft im Jahr 2023 sei kein Selbstläufer gewesen. Das Kreditwachstum der Kreissparkasse resultierte aus dem starken gewerblichen Kreditgeschäft, das insbesondere im ersten Halbjahr 2023 prosperierte. Das massiv gestiegene Zinsniveau führte hingegen im privaten Wohnungsbau zu einem Einbruch bei der Kreditvergabe. In Folge dessen ist auch die Summe der Kreditneuausleihungen im Vergleich zu den Vorjahren gesunken.

Die Zusammenarbeit mit der L-Bank und der Kreditanstalt für Wiederaufbau bei Förderkrediten konnte ebenfalls weiter ausweitet werden. Sowohl die Neuausleihungen von Fördermitteln mit einer wohnwirtschaftlichen Verwendung, als auch Neuausleihungen für gewerbliche Zwecke, konnten deutlich gesteigert werden. In Summe wurden 28,9 Prozent mehr an Fördergeldern vermittelt als 2022. Der Bestand an Förderdarlehen erhöhte sich zum 31. Dezember 2023 auf 424 Millionen Euro.

Anstieg der betreuten Kundengelder

Um 1,7 Prozent sind die betreuten Kundengelder angestiegen, diese beliefen sich zum 31. Dezember 2023 auf 3450 Millionen Euro. Während das Wertpapiergeschäft gut verlief, verzeichnete die Kreissparkasse bei den Einlagen Rückgänge. „Kunden investierten Einlagen, die bisher täglich fällig auf Giro- und Tagesgeldkonten verwahrt wurden, vor allem in festverzinsliche Wertpapiere und Sparkassenbriefe. Diese Veränderung belegt, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich den Kundenbedürfnissen angenommen haben und unsere Kunden hin zu höherverzinsten Geldanlagen beraten haben“, so Reiser. Das gestiegene Zinsniveau habe Zinspapiere wieder attraktiv werden lassen, jedoch sei auch in Zukunft eine geeignete Mischung aller Anlageklassen wichtig.

Jetzt mehr als 70 000 Girokonten

Im vergangenen Jahr ist die Anzahl an Girokonten um 0,6 Prozent auf über 70 000 Girokonten angestiegen. Die Anzahl der Online-Banking Vereinbarungen ist um weitere 5,7 Prozent auf über 52 000 Vereinbarungen gestiegen. Die Nutzung der Sparkassen-Apps ist im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent angewachsen. „Um unseren Kunden eine qualitativ hochwertige digitale Beratung anbieten zu können, haben wir kräftig in die Ausstattung unserer Beratungsstandorte sowie in die Weiterbildung unserer Mitarbeiter investiert“, so Christian Kinzel, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes.

Die Anzahl der Mitarbeitenden bei der Kreissparkasse Rottweil lag zum Jahresende bei 454 Beschäftigten und blieb damit konstant. Durchschnittlich haben die Beschäftigten im Jahr 2023 knapp vier Arbeitstage für Weiterbildungen aufgewendet.

Um langfristig qualifiziertes Personal zu gewinnen engagiert sich die Sparkasse laut Mitteilung als einer der größten kaufmännischen Ausbilder in der Region.

Über 440 000 Euro ausgeschüttet

Die Kreissparkasse Rottweil sowie die Stiftungen der Kreissparkasse erreichten im Vorjahr wieder eine Vielzahl an Spenden- und Förderanträgen. In Summe schüttete die Kreissparkasse Rottweil mit ihren Stiftungen über 440 000 Euro aus. Das sind über 110.000 Euro mehr für das gesellschaftliche Engagement in der Region als im Vorjahr. Einen Schwerpunkt bei der Vergabe von Stiftungsgeldern hat die Kreissparkasse mit dem Vereinswettbewerb „Wir suchen Energiesparvorbilder“ auf kleinere nachhaltige Projekte gelegt. Die Stiftung für Soziales und Umwelt hat Vereine und gemeinnützige Organisationen beispielsweise bei der Anschaffung von energieeffizienten Küchengeräten, Leuchtmitteln oder wassersparenden Duschköpfen unterstützt. Diese Maßnahmen schonen nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern sorgen langfristig auch für Entlastung in den Vereinskassen. Aber auch als Sponsor war die Sparkasse bei vielen Veranstaltungen in der Region präsent.

Ein Stabilitätsanker

Das Betriebsergebnis konnte im Vergleich zum Vorjahr um 0,18 Prozentpunkte auf 0,97 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme gesteigert werden. „Das ist ein gutes Ergebnis, mit dem wir sehr zufrieden sind“, sind sich beide Vorstände einig. Die Gesamtkapital- sowie die Kernkapitalquote der Kreissparkasse bleiben mit Quoten von 19,3 beziehungsweise 18,8 Prozent laut Mitteilung auf einem grundsoliden und im Verbandsvergleich überdurchschnittlichem Niveau. „ Mit dieser guten Eigenkapitalausstattung ist die Kreissparkasse Rottweil ein Stabilitätsanker in der Region und hat genügend Handlungsspielraum um den regionalen Kreditbedarf zu decken und eine wirtschaftliche Schwächephase abzufedern“, so die Kreissparkasse.