Der Sozialdezernent im Landkreis Rottwiel vermutet, dass eine Betrügerin ihr Unwesen treibt. (Symbolfoto) Foto: dpa

Sozialdezernent im Landkreis warnt in Schreiben an Kommunen vor möglicherweise fragwürdigen Hausbesuchen.

Kreis Rottweil - Versucht derzeit eine Betrügerin unter der Vorspiegeluung falscher Tatsachen Geschäfte zu machen, indem sie ältere Menschen zum Abschluss einer Pflegezusatzversicherung zu bewegen versucht? Diesen Eindruck hat offenbar Bernd Hamann, Sozialdezernent beim Landkreis Rottweil, nach zwei besorgten Anrufen gewonnen.

Zwei ältere Frauen aus Villingendorf und Deißlingen hätten mitgeteilt, dass sie von einer "Frau Schneider" angerufen worden seien. Die Dame habe vorbeikommen wollen, um wichtige Dinge in Sachen Pflege und Versorgung zu besprechen, so laut Hamann die Angaben der verunsicherten Seniorinnen. Laut der Rückmeldungen gehe es wohl darum, eine private Pflegezusatzversicherung abzuschließen, vermutet Hamann, und tut dies in einem Schreiben an die Städte und Gemeinden im Landkreis kund.

Da beim Pflegestützpunkt des Landkreises eine Frau Schneider arbeite und viele ältere Mitbürger diesen Namen aus der Presse, von Vorträgen oder Sprechtagen kennen würden, werde die Anruferin möglicherweise mit der Fachkraft im Pflegestützpunkt in Verbindung gebracht.

Familien kennen Frau Schneider bereits

Die beiden betroffenen Familien, die sich gemeldet hätten, kannten Frau Schneider vom Pflegestützpunkt von früheren Beratungsgesprächen und meldeten sich nach dem jeweiligen Anruf, um nachzufragen, ob der Pflegestützpunkt die Hausbesuche zu veranlassen versuche.

Hamann betont dazu: "Wir möchten hiermit noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass sich der Pflegestützpunkt niemals von sich aus wegen eines Beratungsangebots bei den Bürgern meldet, geschweige denn, diesen eine Versicherung verkaufen möchte. Wir wissen natürlich nicht, ob diese Anrufe auf Villingendorf und Deißlingen begrenzt sind oder ob die Dame im gesamten Landkreis unterwegs ist."

Bei der Polizei sind die von den beiden aufgeschreckten Bürgerinnen gemachten Hinweise im Moment kein Grund, Alarm zu schlagen. Beim zuständigen Polizeirevier Rottweil seien keine entsprechenden Mitteilungen besorgter Bürger oder gar Strafanzeigen eingegangen, sagte Dieter Popp vom Polizeipräsidium Tuttlingen gestern. "Der bloße Anruf und die dabei bestehende Möglichkeit einer namentlichen Verwechslung stellt zudem keine strafrechtlich relevante Handlung dar", betonte der Polizeisprecher.