Große Sorgen bereitet die Zunahme der Verkehrstoten von 50 im Jahre 2014 auf 56 in 2015. (Symbolfoto) Foto: Bartler-Team

Unfallzahlen mit Kradfahrern sind 2015 dramatisch gestiegen. Verstärkte Polizeikontrollen sollen helfen.

Region - Die Verkehrsunfälle im Polizeipräsidium Tuttlingen mit den Landkreisen Freudenstadt, Rottweil, Tuttlingen, Schwarzwald-Baar und Zollernalb nahmen 2015 von 17.669 auf 18.265 zu. Im Durchschnitt der letzten fünf Jahre indes gingen die Unfälle mit Personenschaden um 1,2 und die Unfälle mit Sachschaden um zwei Prozent zurück. Die Zahl der Kleinstunfälle erhöhte sich, ähnlich wie im Landestrend, um fünf Prozent.

Große Sorgen bereitet die Zunahme der Verkehrstoten von 50 im Jahre 2014 auf 56 in 2015, wie Polizeipräsident Uli Schwarz betont. Die Zahl der getöteten Kradfahrer erhöhte sich von elf auf 16. Die Motorradunfälle mit Personenschaden stiegen im Jahresvergleich ebenfalls deutlich von 267 auf 344 (29 Prozent). Die Zahl der Motorradunfälle stieg im Kreis Rottweil 2015 von 53 auf 80 und damit um sage und schreibe mehr als 54 Prozent. Erschreckend ist auch, dass dabei fünf Kradfahrer zu Tode kamen, – eine Zahl die weit über dem Durchschnitt solcher tragischen Unfallausgänge in den fünf Jahren zuvor liegt. Im Bereich der Unfallbekämpfung soll auch deshalb in diesem Jahr ein deutlicher Schwerpunkt gesetzt werden durch zahlreiche Verkehrsüberwachungsaktionen, insbesondere an den Wochenenden. Dabei mit dem besonderen Augenmerk auf stark befahrene Motorradstrecken im Schwarzwald, am Randen, im Donautal und auf der Alb.

Dies soll besonders den Motorradfahrern zugute kommen. 60 Prozent der Bikerunfälle werden laut Polizei nämlich von diesen selbst verursacht.

Acht getötete Auto-Insassen waren nicht angegurtet

Die Überwachungsmaßnahmen sollen mit Präventionsveranstaltungen an den Haupttreffpunkten der Zweiradfahrer einhergehen. "Es ist uns wichtig, auf Gefahren aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren. Dabei koope rieren wir auch mit den angrenzenden Polizeipräsidien Offenburg und Konstanz bei Veranstaltungen am Ruhestein und auf dem Hegaublick, wird beim Polizeipräsidium betont.

Bei den getöteten Pkw-Insassen erhöhte sich die Zahl im Jahresvergleich von 29 auf 32. Von diesen waren laut der Unfallermittler acht nicht angegurtet. Doch ein Gurt kann Leben retten.

Viele in den letzten Jahren verstorbene Fahrzeuginsassen könnten noch leben, wären sie angegurtet, gibt es zu dieser Aussage bei der Polizei eindeutige Erkenntnisse, wie Schwarz betont. 2016 sind deshalb auch zwei landesweite Gurtkontrollwochen vorgesehen.

Bei der Unfallentwicklung durch "Junge Fahrer" (18 bis 24 Jahre) gab es in den vergangenen Jahren erfreulicherweise einen stetigen Rückgang. Allerdings wurden 2015 von den 2263 Verkehrsunfällen mit Personenschaden allein 479 durch diese Gruppe verursacht, ein Anteil von 21,2 Prozent bei einem Bevölkerungsanteil von lediglich 8,2 Prozent.

Der Trend von jährlich immer weniger Verkehrstoten hat sich 2015 leider nicht fortgesetzt. Konsequente Verkehrsüberwachung und eine nachhaltige Verkehrsprävention sind für die Polizei wichtige Parameter für mehr Verkehrssicherheit. "Wir werden deshalb in unseren Anstrengungen nicht nachlassen, die Straßen im Präsidium Tuttlingen sicherer zu machen", verspricht Polizeipräsident Uli Schwarz.