Sonya Gronmayer (von links), Johanna Baur, Magdalena Waldbaur, Jugendreferentin Yvonne Skerhut, Thomas Müller und Julian Emminger von der evangelischen Kirchengemeinde Foto: Cools

Engagierte junge Menschen setzen sich unter Leitung von Yvonne Skerhut für evangelische Kirchengemeinde ein.

Kreis Rottweil -  Jungschar, Kinderkirche, Zeltaufbau, Konfihelfer, Jugendcafé, Jugendgottesdienst – es sind Begriffe, die bei den Jugendlichen in der evangelischen Kirchengemeinde laufend gebraucht werden.

"Wir sind ja ein Distrikt bestehend aus drei Gemeinden: Rottweil, Zimmern/Flözlingen und Deißlingen", erklärt Jugendreferentin Yvonne Skerhut. Dementsprechend vielfältig sind die Möglichkeiten des Engagements.

Zum einen gibt es da die Jungschar. Sie findet jeden Samstag statt und ist eine Art Zeitvertreib am Wochenende. Johanna (17) und Magdalena (14) organisieren diese Treffen und erarbeiten ein Programm für die Fünf- bis Zwölfjährigen. Diese Treffen sind oft interkulturell. "Das kann problematisch sein, wenn man Gott oder Jesus erklären will. Da muss man dann Gott mit Allah vergleichen und Ähnliches", sagt Skerhut.

Ein weiteres Angebot ist der Kindergottesdienst im Gemeindehaus auf der Charlottenhöhe. Er findet alle zwei Wochen donnerstags statt und bezieht die Kinder mit ein. Eine Altersbeschränkung gibt es nicht. "Wir haben meist ein Buch mit Themenvorschlägen zum Basteln, für Lieder oder Geschichten", erklärt Johanna. Die Kinder müssen dabei aber nicht still auf ihrem Platz sitzen, sondern wirken bei den Spielen mit. Eine beliebte Aktivität ist auch das Zeltlager, das im nächsten Jahr wieder stattfinden soll.

Neben dem Kinder- gibt es auch den Jugendgottesdienst, bei dem Sonya (14) mitwirkt. Dieser findet im großen Stil zweimal im Jahr statt und umfasst den Bezirk Tuttlingen. Er beginnt bei 13 Jahren und ist offen für alle, die sich jung fühlen. Auf keinen Fall seien katholische Kinder ausgeschlossen, erklärt Skerhut.

Eine weitere Art des Engagements ist die Tätigkeit des Konfihelfers, also die Unterstützung von Konfirmanden im Alter von 13 Jahren. Hier begleitet man die Schützlinge ein Jahr lang, führt Gespräche, leitet die Gruppe und erarbeitet Themen. Acht der Betreuer wurden dafür sogar in einer Wochenendfreizeit pädagogisch geschult. Bei der Konfirmandenfreizeit fungieren die jugendlichen Betreuer als Aufsicht.

Thomas (16) engagiert sich im Jugendcafé in Flözlingen, das für die Zehn- bis Vierzehnjährigen nach dem Konfirmandenunterricht geöffnet ist. Dort können die Jugendlichen sich am Billardtisch, Tischkicker oder der Dartscheibe ausprobieren.

Julian (15) hat beim Konfirmandentag teilgenommen und die Aufsicht der 250 Jugendlichen übernommen – eine große Verantwortung.

Zusätzlich gibt es noch den Jugendtreff "Schickeria" in Rottweil, der einmal im Monat öffnet, um mit den Kindern und Jugendlichen Sport zu machen, zu Abend zu essen, Gitarre zu spielen oder in der Bibel zu lesen.

Für die Jugendlichen ist der zusätzliche Zeitaufwand keine Last. "Es macht einfach Spaß, auch wenn es manchmal stressig ist. Das ist positiver Stress. Man weiß, dass man etwas getan hat", sagt Thomas. "Außerdem ist es ein tolles Gefühl, wenn die Kinder einen auf der Straße wiedererkennen. Man merkt, dass die Zeit nicht vergeudet ist und man den Kindern wirklich etwas beibringt", fügt Johanna hinzu. Für Magdalena ist besonders der Aspekt, dass man selber etwas dabei lernt, ausschlaggebend.

Ein Highlight der Jugendlichen war zum Beispiel eine genehmigte Übernachtung in der Predigerkirche bei einem Lagerfeuer. "Das war wirklich sehr schön und etwas Besonderes", erinnert sich Skerhut. Die Arbeit der Jugendlichen sei vor allem deshalb bemerkenswert, weil sie immer die Stellung hielten. "Manchmal waren auch nur zwei Kinder da und sie haben sie trotzdem beschäftigt und weiter gemacht", erzählt sie. "Es wäre schön, wenn die Eltern ihre Kinder mehr dazu motivieren würden, an den Aktivitäten teilzunehmen", sagt Johanna, die unter dem Teilnehmerschwund schon zu leiden hatte.

In nächster Zeit steht vor allem der Mitarbeitertag im November, bei dem Skerhut sich einen Überblick über alle Beteiligten und deren Aktivitäten verschaffen will, an. Die Jugendlichen werden für ihr Engagement mit einem kostenlosen Ausflug in die Kletterhalle belohnt.

"Damit wollen wir dem Ehrenamt zu mehr Anerkennung verhelfen", sagt Skerhut. Engagierte Jugendliche würden schließlich auch in Zukunft immer gebraucht.

Weitere Informationen: www.ejw-rw.de