Warten auf Regen und auf viele Teilnehmer: Landrat Klaus Michael Rückert (hinten) sowie (von links) die LEV-Geschäftsführer Brigitte Bader und Peter Heffner, Landwirt Falko Roth und BUND-Vertreter Martin Engisch (von links). Foto: Landratsamt

Landschaftserhaltungsverband schreibt Grünlandwettbewerb aus. Projekt von Landwirtschaft und Naturschutz.

Kreis Freudenstadt - "Grasgrün und kräuterbunt – Wir brauchen Beides!", so lautet der Titel des Grünlandwettbewerbs, den der Landschaftserhaltungsverband kreisweit ins Leben gerufen hat.

Bewirtschafter von artenreichem und ertragreichem Grünland können am Grünlandwettbewerb teilnehmen. "Mit diesem Gemeinschaftsprojekt von Landwirtschaft und Naturschutz wollen wir auf die Bedeutung der Grünlandbewirtschaftung für die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln, für Naturschutz und Tourismus im Landkreis hinweisen", sagte Landrat Klaus Michael Rückert, Vorsitzender des Landschaftserhaltungsverbands (LEV), beim Wettbewerbsstart. Und weiter: "Die Geburt des Wettbewerbs war nicht immer einfach, aber letztlich haben sich Landwirte, Naturschutz- und Kommunalvertreter vorbildlich zusammengerauft."

Der Wettbewerb solle die gesellschaftlichen Leistungen der Bewirtschafter würdigen, aber auch Denkanstöße für das Ernährungs- und Freizeitverhalten geben. Denn ohne Landwirte gebe es keine gepflegte Kultur- und Erholungslandschaft, so Rückert. Als Verbraucher oder Urlauber könne man selbst einen Beitrag leisten, wenn man Produkte von hier verzehre und damit auch die heimischen Landwirte und Gastronomen stärke.

Natürlich sei auch die Politik mit verlässlichen Rahmenbedingungen gefordert. Falko Roth, landwirtschaftlicher Unternehmer aus Grüntal und Mitglied im LEV-Fachbeirat, weist darauf hin, dass ertragreiches Grünland für viele Landwirtschaftsbetriebe im Landkreis von elementarer Bedeutung ist. "Ohne eiweißreiches Futter gibt es keine gute Milchleistung und bei den jetzigen schlechten Preisen zu wenig Einkommen." Wer sein Grünland effizient bewirtschafte, verringere Futtermittelimporte und trage zum Klimaschutz bei, so Roth. Für Martin Engisch, Inhaber einer Gartenbaufirma in Alpirsbach und Naturschutzvertreter im LEV-Vorstand, steht fest: "Landwirtschaft und Naturschutz schließen sich nicht aus; sie haben viele gemeinsame Berührungspunkte."

Den Wettbewerb findet er gut, "weil wir Beides brauchen: die extensiv bewirtschafteten Wiesen mit hoher Arten- und Insektenvielfalt und ertragreiches Grünland für spezialisierte Betriebe".

Das Projekt wird vom Naturpark Schwarzwald Mitte/ Nord aus Mitteln des Landes und der Lotterie Glückspirale sowie von Privatfirmen gefördert. Bis zum 26. April können sich nun Bewirtschafter von landwirtschaftlich genutztem Grünland in den Kategorien ertragreiches und artenreiches Grünland mit maximal zwei Flächen anmelden. Die Flächen müssen größer als 30 Ar sein. In beiden Kategorien ermittelt eine Fachjury aus Landwirten und Vertretern des Naturschutzes die Siegerflächen. Nach einer Vorbonitierung erfolgt die Endauswahl am 8. Mai für die ertragsreichen Grünlandflächen und am 31. Mai für die artenreichen Wiesen. Die feierliche Preisverleihung findet beim 25. Grünlandtag Baden-Württemberg am 14. Juni in Pfalzgrafenweiler statt. Dabei werden Siegerpreise im Gesamtwert von 3000 Euro vergeben.

Weitere Informationen und die Ausschreibung gibt es beim LEV, Telefon 07451/907 54 80 und im Internet unter www. lev-kreis-fds.de.