Kreis Freudenstadt - Lukas (Name von der Redaktion geändert) ist 14, er geht noch zur Schule in Horb. Ein Tag im Januar - der Horber Bahnhof ist keine Schönheit. Trotzdem treffen sich dort regelmäßig Lukas und seine Freunde. Er zieht an seinem Glimmstengel, saugt den süßen Dampf tief ein. Vor Polizisten muss er keine Angst haben. Was Lukas macht, ist eigentlich völlig legal.

Den kleinen Stab zwischen Daumen und Zeigefinger führt er gekonnt wie ein Kettenraucher zum Mund. Er brennt nicht. Er ist aus Plastik. In seinem Inneren befindet sich eine Flüssigkeit aus verschiedenen Inhaltsstoffen. Sie wird beim Ziehen verdampft. Lukas atmet aus, taucht seine nähere Umgebung in eine Wolke aus chemisch-kirschigem Shisha-Nebel.

"Kein Nikotin, kein Teer, keine Gefahr", so bewerben Händler in Deutschland ihre Produkte. E-Shisha, Shisha-Pen oder Shisha-to-go steht auf den Verpackungen - "Perfekt für unterwegs". "Die E-Pfeife ist schwer im Kommen", sagten schon die Veranstalter einer Shisha-Messe im April 2013. Es hat nicht lange gedauert, bis die kleinen Plastikstäbe für acht bis 15 Euro auch an Schulen in der Region zum Renner wurden. Durch fast alle Klassenstufen.

An der Werkrealschule in Horb-Altheim sind Fälle bekannt, genauso wie an der Realschule in Horb. Am Martin-Gerbert-Gymnasium gab es zwar noch keine Fälle, bei denen Schüler erwischt wurden, dass die qualmenden Plastikstäbchen auch hier verwendet werden, wird aber angenommen.