Autobahn-Zubringer soll ausgebaut werden – sofern Land Fördermittel bewilligt. Frühestens 2021 ist mit Zuschuss zu rechnen.

Kreis Freudenstadt - Der Landkreis Freudenstadt möchte bereit stehen, um sofort mit dem Ausbau beginnen zu können, wenn die Zuschussmittel bewilligt werden. Der Technische Ausschuss des Kreistags fasste in seiner Sitzung deshalb einstimmig den Empfehlungsbeschluss zur Fertigstellung der Ausbauplanung und zum Antrag auf einen Landeszuschuss.

Auch ein Radweg soll gebaut werden

Dass die Kreisstraße 4762 ausbaubedürftig ist, stellte im Gremium niemand in Frage. Die schmale Straße mit dem unbefestigten Seitenstreifen fasst den ganzen Schwerlastverkehr zwischen dem Glatttal und dem Autobahnanschluss Empfingen. Allerdings schwankten die Vorstellungen hinsichtlich der Ausführung und der Reihenfolge des Streckenausbaus. Wolfgang Kronenbitter (Freie Wähler) listete in einem Statement die Gefahrenquellen zwischen dem Glatttal und Empfingen auf. Sein Fazit: Um die gesamte Strecke sicherer zu machen, müsste der Ausbau bereits in Neckarhausen erfolgen, wo es auf der Abbiegespur nach Empfingen nicht selten zu Kollisionen komme.

Auch sein Fraktionskollege Dieter Bischoff überlegte, ob der ebenfalls wenig schwerlastfreundliche Straßenabschnitt zwischen Neckarhausen und Betra nicht auch ausgebaut werden müsste. Doch vor allem sorgte sich Bischoff, dass die Kreisstraße 4729 im Zinsbachtal bei Pfalzgrafenweiler auf der Ausbauliste des Kreises weiter abrutschen könnte, wenn die Maßnahme in Empfingen angegangen wird.

Dies rief prompt seinen Sitznachbarn Tore-Derek Pfeifer aus Glatten auf den Plan, der an die Kreisstraße 4756 zwischen Wittendorf und Neuneck erinnerte, deren Ausbaupriorität denselben Status genieße wie Bischoffs Strecke bei Pfalzgrafenweiler. Statt Ausbauten einzelner Strecken, während andere auf der Warteliste harren, forderte Pfeifer eine grundsätzliche Anhebung der Erhaltungsstandards der Straßen. Einig war man sich im Gremium immerhin in Sachen Radwege. Mit dem Ausbau der Straße zwischen Betra und Empfingen soll auch gleich ein Radweg zwischen den beiden Gemeinden geschaffen werden. Dieser war von der Gemeinde Betra als Wunsch geäußert worden. Kreisrat Ernst Wolf (FDP) sprach gar von einem »Schildbürgerstreich«, sollte diese Möglichkeit ungenutzt bleiben. Im Bereich des Sportplatzes soll außerdem eine Querungshilfe eingerichtet werden.

Beim Ausbau der Straße wird die Fahrbahn von 5,5 auf 6,5 Meter verbreitert. Die Kurven zwischen Ortseinfahrt und Sportplatz werden laut Straßenbauamtsleiter Matthias Fritz »moderat entschärft«. Einen Knackpunkt in den Planungen stellen bis jetzt noch die Einmündungen der Ortsstraße aus Betra sowie des Sportplatzes dar. Außerdem liegt eine als Biotop klassifizierte Feuchtwiese im Plangebiet.

47 Prozent Landesmittel werden erwartet

Für die Gesamtmaßnahme wird der Kreis am Ende voraussichtlich 2,5 Millionen Euro investieren müssen. Die Maßnahme sei deshalb auch nur finanzierbar, wenn das Land Zuschussmittel bewilligt, betonte Landrat Klaus Michael Rückert. Im Idealfall wären mit dem Zuschuss 47 Prozent der Baukosten gedeckt. Um diesen zu erhalten, muss der Antrag bis 2018 beim Land gestellt sein, außerdem muss im Laufe des nächsten Jahres das Einverständnis aller vom Ausbau betroffenen Grundstücksinhaber eingeholt werden.