Auch am Standort Calw wird es ein zusätzliches Rettungsdienstfahrzeug geben. Foto: Fritsch

Zuständiger Ausschuss beschließt Einsatz von drei zusätzlichen Fahrzeugen, eines davon in Schömberg.

Kreis Calw - Der Rettungsdienst ist im Kreis Calw immer häufiger im Einsatz. Immer wieder gibt es Probleme mit den Hilfsfristen. Das hat jetzt Konsequenzen. Mittelfristig wird es drei weitere voll ausgestattete Rettungsdienstfahrzeuge im Kreis Calw geben.

Diesen Beschluss fasste der – paritätisch aus Deutschem Roten Kreuz, Johanniter Unfallhilfe und Arbeiter Samariterbund auf der einen Seite und den Kassen auf der anderen Seite – besetzte Bereichsausschuss für den Rettungsdienst. Das teilte Walter Beuerle, Kreisvorsitzender des DRK, in einem Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten mit. Eines dieser zusätzlichen Fahrzeuge wird in Schömberg stationiert. Bisher fuhr dort der Notarzt selbst zu den Einsätzen, jetzt soll dort bald ein komplettes Notarzt-Team inklusive Fahrer im Einsatz sein. Zwei weitere zusätzliche Rettungsdienstfahrzeuge verteilen sich auf die beiden Krankenhaus-Standorte Nagold und Calw.

Eindeutiges Ergebnis

Hintergrund des Beschlusses war zunächst einmal das überall steigende Einsatzaufkommen. "Das liegt zunächst einmal an der Demografie, aber auch der Mangel an Haus- oder Landärzten spielt da eine Rolle", erklärt Walter Beuerle. Da immer wieder Probleme mit den vorgeschriebenen Rettungsfristen entstanden, sah man sich beim Bereichsausschuss, der für die Organisation und Ausstattung der Rettungsdienste verantwortlich ist, zum Handeln gezwungen. Um herauszufinden, wie groß der Bedarf im Kreis Calw ist, beauftragte man einen Gutachter, der ein komplettes Jahr – von April bis April – unter die Lupe nahm. Das Ergebnis war eindeutig. In Calw und Nagold braucht es einen weiteren Rettungswagen, dazu noch einen voll ausgestatteten am Standort in Schömberg.

Der Beschluss ist zwar nun gefasst, aber mit dessen Umsetzung dürfte es nach Einschätzung von Beuerle allerdings Probleme geben. Und zwar nicht wegen der Fahrzeuge. Dazu werden die drei Hilfsorganisationen aller Voraussicht nach bisherige "Ersatzfahrzeuge" aktivieren. Schwierigkeiten werde wohl die Personalbeschaffung für die Fahrzeuge machen, gibt der Calwer DRK-Chef zu bedenken. Ein Problem, mit dem der Kreis Calw beileibe nicht alleine ist. "Dieses Problem ist landauf, landab das Gleiche", so Beuerle weiter. Deshalb rechnet er auch damit, dass die neuen Fahrzeuge erst im Laufe des Jahres 2018 zum Einsatz kommen werden. "Das wird nicht von heute auf morgen gehen", ist er sich sicher.

Gespräche laufen

Welche der drei Hilfsorganisationen welches der drei zusätzlichen Angebote in Calw, Nagold und Schömberg übernimmt, darüber werde man sich in Gesprächen miteinander einigen, so Beuerle abschließend.