Bei der aktuellen Abfallbilanz hat der Landkreis bei der Sammlung von Wertstoffen und Restmüll Spitzenpositionen erreicht. Foto: Archiv

Landkreis Calw kommt gleich in mehreren Sparten auf Spitzenpositionen bei der Abfallbilanz 2014.

Kreis Calw - Schon seit Jahren sind die Bürger des Kreises Calw bei der Mülltrennung und der Abfallsammlung landesweit vorne mit dabei. Das hat sich auch im Jahr 2014 nicht wirklich geändert. Nur in einem Bereich ist noch etwas Luft nach oben.

Es gehörte schon in den vergangenen Jahren immer wieder zu den angenehmeren Pflichten der Geschäftsführung der Abfallwirtschaft im Kreis Calw, dem Kreistag und der Öffentlichkeit die Abfallbilanz vorzustellen. Denn da gab es schon in der Vergangenheit meistens nur gute Nachrichten und Spitzenplätze für den Kreis Calw zu verkünden. Das war auch bei der Premiere von Christian Gmeiner, dem neuen Chef der Abfallwirtschaft im Kreis Calw, nicht anders.

Regelmäßige Spitzenpositionen gibt es für den Kreis Calw beim Hausmüllaufkommen. Das lag 2014 bei 67 Kilogramm pro Einwohner und damit auf dem gleichen Niveau wie 2013. Im Jahr 1996 lag man im Kreis Calw im übrigen noch bei 117 Kilo. Im Ranking 2014 gab es dafür im Vergleich mit allen Kreisen in Baden-Württemberg einen dritten Platz. Bei den "städtischen Kreisen", zu denen Calw in dieser Statistik gehört, führt man die Tabelle sogar an. Zum Vergleich: Schlusslicht in dieser Kategorie ist der Landkreis Göppingen mit 208 Kilogramm pro Einwohner. Mannheim liegt landesweit mit stolzen 250 Kilo auf dem letzten Platz.

Einen weiteren ersten Platz in der Sparte der "städtischen Kreise" gab es für den Kreis Calw auch bei den sortierten Wertstoffen aus Haushalten und Gewerbe. Und das obwohl die Menge im Kreis Calw von 215 Kilogramm pro Einwohner im Jahr 2013 auf nun 209 Kilo pro Einwohner gesunken ist. Landesweit findet sich Calw damit auf Platz zwei aller Kreise. 1996 sammelten die Kreisbürgern übrigens nur 158 Kilo an Wertstoffen.

Platz eins sowohl landesweit als auch bei den "städtischen Kreisen" schaffte Calw beim Aufkommen an Gewerbe- und Baustellenabfällen. Da konnte man im Jahr 2014 gegenüber 2013 um zwei Kilo auf 54 Kilogramm pro Einwohner zulegen.

Immer noch in der Spitzenregion, aber bei weitem nicht so weit vorne landete der Landkreis Calw bei der Sammlung von Bioabfällen über die Biotonne. Mit gegenüber 2013 unveränderten 77 Kilogramm pro Einwohner landete man da auf Platz sechs bei den "städtischen Kreisen" und gar nur auf Platz acht landesweit.

Zumindest was die gesammelte Menge an Biomüll angeht, erwartet man sich in der Zukunft einen Sprung nach oben. Denn bald schon soll die Biotonne laut Gesetz Pflicht werden – Ausnahmen gibt es für Mitglieder von Behältergemeinschaften und für die, die selbst kompostieren. Dazu hat die Abfallwirtschaft bereits eine Aktion gestartet, in deren Rahmen alle Haushalte angeschrieben wurden, die aktuell keine Biotonne nutzen. Als erstes Ergebnis steht bereits fest, dass 2000 Haushalte zusätzlich eine Biotonne geordert haben. Noch steht die Antwort von 6700 weiteren Haushalten aus. Bei der Abfallwirtschaft geht man derzeit davon aus, dass man durch die zusätzlichen Biotonnen in den kommenden Jahren rund zehn Prozent mehr Biomüll sammeln wird.