Foto: Tina Pflumm

Maiwagen "Glasmühle" erhält Pluspunkte für innovative Ideen. Prämierung zum Abschluss in Oberriedt.

Kreis Calw - Die Brauchtumsverordnung für die Maiwägen und der eigene Knigge, den sich die Bauwagenfreunde Kreis Calw 2016 gaben, gaben den Rahmen vor. Am Montagnachmittag unterzog eine dreiköpfige Jury Maiwagen-Teams aus dem ganzen Kreis einer Prämierung.

Die Prämierung der Maiwägen bezog sich auf die Einhaltung der Vorgaben, die im Vorfeld nicht nur mit Polizei und den Behörden abgestimmt worden waren, sondern der teilnehmenden Bauwagen-Szene auch vermittelt wurden. Darüber hinaus hatten die Teams schon für den Erhalt des Siegels ihre Gefährte im Sinne der Vorgaben optimiert.

"Wir werden bei unserem Rundgang darauf schauen, ob die geforderte Stabilität sowohl beim Innenausbau, als auch der äußeren Dekoration gewährleistet ist", erklärte Ricarda Becker, Mitinitiatorin des Maiwagen-Siegels. Zusammen mit Thomas Baitinger, Vorsitzender der Bauwagenfreunde, und Peter Blazicek, Vertreter des in Oberriedt gastgebenden Musikvereins Altburg, inspizierte sie bei einem Rundgang die Maiwägen.

Insgesamt hatten diesmal 36 Wagen das Bauwagen-Siegel erhalten. Sie gaben sich auf dem Platz bei der Bäckerei Raisch – aus allen Himmelsrichtungen kommend – ein Stelldichein, das außerdem zahlreiche Zuschauer lockte.

Nicht nur die konnten beobachten, dass die Gruppen auf den Maiwägen aus Kunststoffbechern tranken. "Damit folgen wir Forderungen seitens der Polizei zur Unfallverhütung, die Gläser auf den Wägen untersagt hat", erläuterte Baitinger. Die Brauereien Hochdorfer und Alpirsbacher unterstützten in dieser Hinsicht die Besatzungen, indem sie diese Becher ausgaben. Getränkeflaschen aus Glas sollten außerdem in Kästen deponiert sein.

Der Maiwagen "Glasmühle" umging diesen Aspekt, indem er eine Schankanlage installierte. "Dieses Team erhält zusätzliche Pluspunkte", so die Jury, die darüber hinaus auf dessen eigene Henkelbecher und sogar einen Defibrillator in einem Sanitätsrucksack verwies, der griffbereit auf dem Wagen deponiert war. Ein Herz für Tiere hat das Team auch, ließ es doch das Nest von Familie Vogel an dem von ihr ausgewählten Platz auf dem Anhänger.

Die vorbildliche Ausstattung sowie die Mitwirkung im Sinne des Brauchtums brachte der "Glasmühle" den Gewinn der Prämierung vor der "Hütte Sommenhardt – das Original" und dem Maiwagen Sprollenhaus. "Es herrscht ein großes Gemeinschaftsgefühl und wir hatten bei den Vorbereitungen eine hervorragende Zusammenarbeit mit den Behörden", lobte Becker.

Miniatur-Maiwägen der Jury präsentiert

In den Startlöchern für dieses Brauchtum steht der Nachwuchs aus Altburg. Zumindest der achtjährige Michel Weinmann und der neunjährige Heiko Kugele. Maßstabsgerecht hatten die Jungs die vergangenen drei Maiwägen in Miniatur gebaut und präsentierten sie stolz der Jury. Ordnungsgemäß saßen die Passagiere auf den Anhängern und sogar Siegel hatten die beiden ihren Gefährten verliehen. Da muss es den Mitstreitern des Brauchtums also nicht bange um dessen Fortsetzung sein.