An der Stelle, an der heute noch das katholische Gemeindezentrum im Kernen steht, soll eines Tages das Nagolder Hospiz entstehen. Foto: Fritsch

Verein bekommt 100.000 Euro Zuschuss. Stiftung St. Elisabeth ist Bauherr und Träger.

Kreis Calw - Der Landkreis Calw unterstützt die Einrichtung eines Hospizes in Nagold mit einmalig 100.000 Euro. Träger und Bauherr wird die Stiftung St. Elisabeth in Bad Waldsee sein.

Damit wird ein offensichtlicher Bedarf gedeckt. Denn nicht nur wegen der demografischen Entwicklung nimmt die Nachfrage nach Sterbebegleitung zu. Wer ein Blick auf die Landkarte wirft, der sieht, dass es im Kreis Calw und darüber hinaus diesbezüglich einen großen weißen Fleck gibt.

Damit haben sich die Bemühungen eines überaus rührigen Vereins, 2011 als "Initiative Nagold für ein stationäres Hospiz" gegründet, Erfolg. Mittlerweile wurde mit der Stiftung St. Elisabeth ein professioneller Träger gefunden, der auch Bauherr sein wird. Der Förderverein, der mittlerweile als "Stationäres Hospiz Region Nagold" firmiert, plant eine Einrichtung mit acht Betten.

Der Calwer Kreistag stimmte nun zu, das künftige Hospiz mit 100.000 Euro zu unterstützen. Weitere Unterstützung kommt von einem Hospizverein im Kreis Freudenstadt sowie von Städten und Gemeinden im westlichen Teil des Landkreises Böblingen.

Zuschüsse werden meist nur in den ersten Jahren gebraucht

Die Zuschüsse werden benötigt, um den Abmangel zu decken. Der wiederum entsteht, so erläuterte Peter Wittmann, künftiger Vorstand der St. Elisabeth-Stiftung dem Kreistag, weil die Krankenkassen lediglich 95 Prozent der Betriebskosten erstatten. Die restlichen fünf Prozent müssen über Zuschüsse oder Spenden finanziert werden.

Die Kreisverwaltung hatte ursprünglich vorgeschlagen, dem Träger des Hospizes einen jährlichen Zuschuss von 20.000 Euro über längstens fünf Jahre zu gewähren. Auf Antrag der CDU einigte man sich wegen der Planungssicherheit auf einen einmaligen Beitrag von 100.000 Euro. Das stieß auch bei den anderen Fraktionen auf Zustimmung.

Volker Schuler, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, hatte anstelle eines Betriebskostenzuschusses einen Zuschuss für die Investitionskosten ins Gespräch gebracht. Wittmann machte deutlich, dass für den Träger der Beitrag zur Beseitigung des Abmangels von höherem Wert sei. Das Gremium einigte sich schließlich darauf, das Geld dem Förderverein zukommen zu lassen. Die Stiftung St. Elisabeth hat die Erfahrung gemacht, dass öffentliche Zuschüsse nur in den ersten Jahren benötigt werden. Danach werde der Abmangel in aller Regel komplett über Spenden abgedeckt. Die Bereitschaft seitens Privatpersonen und Unternehmen sei überaus groß, sagte Wittmann.