Bildunterschriften: 7271 Die Besucher klatschen begeistert, 7255 Julia Rebekka Adler und Axel Gremmelspacher, 7267 Julia Rebekka Adler erklärt die Viola d’amore während Axel Gremmelspacher aufmerksam zuhört Foto: Paskal Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Bratsche und Klavier begeistern die Besucher im Kirchensaal

Königsfeld. Einen musikalischen Hörgenuss erlebten die zahlreichen Zuhörer im Kirchensaal beim Konzert der Geistigen Nothilfe.

Julia Rebekka Adlers – schwarz gekleidet mit einem Spitzenoberteil und einer dazu passenden Hose – Instrument war zunächst die Bratsche, auch Viola genannt.

Zusammen mit Axel Gremmelspacher am Konzertflügel erklang zunächst die "Sonate für Viola und Klavier, op. 11 Nr. 4" von Paul Hindemith. Bei moderneren Stücken wie diesem ist es oft nicht möglich, allem zu folgen. Zurücklehnen und genießen und die Klänge auf sich wirken lassen, ist jedoch äußerst lohnenswert.

Die Bratschistin Adler verbreitete mit ihrem Instrument melancholische und leicht näselnde Töne. Mit Ruhe und Gelassenheit machten beide Musiker das Konzert zu einem Erlebnis. Nach den "Quatre Mélodies" von Gabriel Fauré sorgten die "Märchenbilder" von Robert Schumann vor der Pause für kräftigen Beifall. Anschließend erschien Adler mit einem selten zu hörenden Instrument, der Viola d’amore. Den Konzertbesuchern erzählte sie, dass dieses Instrument damals der letzte Schrei gewesen sei. Über die legendäre Seidenstraße und die Einflüsse der dort bekannten Instrumente entstand die Viola d’amore. Musiker, die diese spielen, haben meist nicht nur ein Instrument bei Konzerten dabei, weil die Stimmerei umfangreich ist. Für Adler war die Pause dafür ideal.

Auch während der "Sonate für Viola da Gamba und Cembalo D-Dur, BWR 1028" von Johann Sebastian Bach stimmte sie ihr Instrument vor dem nächsten Satz noch einmal. Adler hatte nicht zu viel versprochen, als sie sagte: "Die Gambensonate klingt sehr schön mit dieser Viola." Davon konnten sich die Besucher selbst überzeugen. Mit Musik von Johannes Brahms endete das liebliche und zu Herzen gehende Konzert. Die beiden Musiker nahmen den kräftigen Applaus strahlend entgegen und bedankten sich mit dem Scherzo von Karl Weigel. Wer es nicht eilig hatte, der konnte jetzt erleben, wie der Konzertflügel von seinem Podest gehoben wurde. Zehn starke Männer vom Bauhof waren hierzu erforderlich, um diesen an seinen Standplatz in der Ecke zu transportieren.