Äußerungen im Gemeinderat über ein angebliches "ansehnliches Vermögen" des Vereins "Kunstkultur Königsfeld" verärgern die Vereinsspitze. In der Ratsdiskussion ging es um einen Antrag auf eine finanzielle kommunale Unterstützung von "kukuk", der damit den Betrieb des Kunstraums sichern möchte. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Kunstraum: Verein "Kunstkultur Königsfeld" kritisiert Äußerungen aus der CDU-Fraktion in Ratsdebatte

Von Stefan Limberger-Andris

Für Aufregung sorgt die Aussage von Gemeinderat Bernd Möller (CDU), der Verein "Kunstkultur Königsfeld" ("kukuk") verfüge über ein "ansehnliches Vermögen", weshalb er eine Entscheidung für eine finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde nicht gutheißen könne.

Königsfeld. Heftig debattierte der Gemeinderat Königsfeld über eine finanzielle Unterstützung von "kukuk". Möller, der sich gegen eine finanzielle Unterstützung aussprach, wollte allerdings die Quelle, aus der seine Informationen über ein "ansehnliches Vermögen" gespeist werden, nicht preisgeben. Dieser möchte mit dem Geld den Betrieb des Kunstraums finanziell absichern. Letztendlich vertagte der Rat eine Entscheidung und gab der Haushaltsposition einen Sperrvermerk. Der Verein solle zunächst über seine finanziellen Verhältnisse Auskunft geben.

Manfred Molicki, "kukuk"-Vorsitzender, kritisierte nunmehr im Gespräch mit unserer Zeitung das Vorgehen von Bernd Möller. Unklar bleibe, woher die Informationen über das "ansehnliche Guthaben" des Vereins stammten. Über die finanziellen Verhältnisse wüssten nur er, Manfred Molicki, sowie die Kassenwartin des Vereins bescheid. Beide Personen schieden als Informanten aus. Doch gerade die Offenlegung der Quelle, von der diese Aussage stamme, hätte den Gemeinderäte vor einer Entscheidung interessieren müssen, ja, dies wäre "äußerst wichtig gewesen", so Manfred Molicki. Auch sei das Gremium im Unklaren gelassen worden über die Höhe dieses "ansehnlichen Guthabens".

Eigentümlich sei in der Folge, so der "kukuk"-Vorsitzende, dass keinen der Gemeinderäte das Verschweigen von "Ross und Reiter" gestört habe. Stattdessen wurde Gerüchten vertraut.

Manfred Molicki unterstreicht: Der Verein "kukuk" führe einen ordentlichen Haushalt. Den Vorwurf einer Misswirtschaft oder einer Verschleierung von Vermögen wiesen die Verantwortlichen im Verein entschieden zurück. Die Vereinsspitze sehe in den Äußerungen gar eine Verunglimpfung der engagierten ehrenamtlichen Arbeit. Die Vereinsarbeit habe zum Ziel, die Attraktivität der Gemeinde zu erhöhen. Wie es sich für eine vorausschauende, langfristige und nachhaltige Haushaltsführung gehöre, habe der Verein Rücklagen gebildet, um die im nächsten Jahr erhöhte Miete einige Monate selbst zu stemmen, versicherte Manfred Molicki. Ohne diese Rücklagen hätte der Kunstraum in kürzester Zeit geschlossen werden müssen.

Ein zweiter Teil der Rücklagen aus dem Vereinshaushalt diene der Deckung von Kosten der kurzfristig, mittelfristig und langfristig geplanten kulturellen und künstlerischen Veranstaltungen ganz unabhängig vom Kunstraum, rechnete Manfred Molicki auf. Bürgeraktionen wie beispielsweise die Kunststelen-Aktion, für die Schaffung eines Königsfeld-Kalenders oder für kulturelle Veranstaltungen müssten zunächst vorfinanziert werden – von "ansehnlichem Vermögen" könne überhaupt nicht die Rede sein.

Als gemeinnützig anerkannter Verein müssten die vorhandenen Gelder laut Satzung voll und ganz zur Förderung von Kunst und Kultur in Königsfeld eingesetzt werden, erläuterte der Vorsitzende im Gespräch mit unserer Zeitung weiter. Das sei und werde auch immer gegeben sein und werde zudem laufend extern geprüft.