Adrett mit den roten Halstüchern begrüßen Crew und Kinder die vielen Gäste zur Eröffnung der Krippe. Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Neue Krippe im Anbau der Kindertagesstätte "Arche" mit buntem Programm eingeweiht

Sie war keine leichte Geburt, die Krippe der Kindertagesstätte "Arche" unter Trägerschaft der Brüdergemeine, stellte auch die Verwaltungsleiterin Karen Warnecke-Gerhardt anlässlich der nun erfolgten Einweihung des Anbaus fest.

Königsfeld. Zehn Plätze für Kinder ab einem Alter von einem Jahr können hier betreut werden – und die Krippe ist bereits voll. Dem kleinen Jannik war es vorbehalten, den Festakt mit vielen Gästen zu eröffnen – die "Arche" brachte er auf Kurs. Begleitet von Liedern der "Arche"-Kinder und der Bläsergruppe wurde die Einweihung eine kurzweilige Veranstaltung.

Eine Kind gerechte Einrichtung sei die "Spatzengruppe" geworden, ist sich die Verwaltungsleiterin sicher. Die Gruppe ermögliche behutsame Übergänge von der Krippe in den Kindergarten und weiter zur Schule. Als zentrales Fundament diene dabei das überarbeitete pädagogische Gesamtkonzept. "Ich wünsche allen hier tätigen Menschen Kraft, Geduld, Liebe und den Segen Gottes", gab sie Erzieherinnen und Kindern mit auf den Weg.

Pfarrer Christoph Huss war es vorbehalten, das Haus zu segnen. "Segnung bedeutet, den Menschen in diesem Haus Schutz und Heil zuzusprechen", erläuterte der Seelsorger. Das Wort "Arche" leite sich von dem lateinischen Wort "arca" ab, was nichts anders als "Kasten" bedeute, wie sich auch das Gebäude selbst darstelle. Wichtig sei im Zusammenhang mit der "Arche" aber auch der Regenbogen – er stehe als Zeichen des Versprechens und der Fürsorge Gottes, so der Pfarrer. Ein Ort des fröhlichen Spielens und Lernens mögen Krippe und "Arche" sein, wünschte er. Ein Ort, wo man sich aufmerksam und mit gegenseitiger Achtung begegne, denn das sei schon für die Kinder wichtig.

680 000 Euro investiert

Bürgermeister-Stellvertreter Jan-Jürgen Kachler zitierte ein afrikanisches Sprichwort: "Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen." Auch dabei komme die Achtung vor dem Leben und vor Kindern zum Tragen. Lange seien die Planungen gelaufen und nach einjähriger Bauphase sei es nun soweit. "Für die Gemeinde stellt dies sicher auch einen Standortfaktor dar, denn gerade junge Familien brauchen heute die Möglichkeit, Kinder bereits in der Krippe unterbringen zu können", betonte Kachler. Kindergärten mit verschiedensten Ausgestaltungen seien für Familien wichtig. Fast 680 000 Euro seien investiert worden, 275 000 Euro habe es als Zuschuss gegeben. Im laufenden Betrieb sei die Baumaßnahme durchgeführt worden – eine Nervenprobe für Kinder wie für Erzieherinnen.

Architekt Dieter Schneider aus St. Georgen sprach von einer "schönen Aufgabe, eine Krippe zu bauen", auch wenn man schon große Erfahrungen mit Kindergartenplanung habe. Erste Gespräche seien 2013 erfolgt. Im Herbst dieses Jahres sei der Beschluss gefasst worden, doch zunächst galt es, den leer stehenden Bungalow abzureißen und die Zuschussanträge zu stellen. Im April 2015 habe man mit dem Bau begonnen. Spannend sei die Ausgestaltung geworden, mit gruppenübergreifenden Möglichkeiten. Im Hinblick auf die "Arche" habe er eine Kajüte mit zehn Kojen zum Schlafen geplant und viel Holz verbaut. Denn Holz mit seiner Haptik und seinem warmen Farbton sei bei Kindern sehr beliebt. "Doch man kann die tollsten Ideen entwickeln, ohne Handwerker, die mitmachen, geht gar nichts", lobte er die beteiligten Firmen. Noch im Spätherbst seien Wände gestanden und die großen Fensterfronten, so dass man im Inneren weiterarbeiten konnte.

Im Anschluss übergaben Sabine Schneider und Projektleiterin Raffaella Bisceglia den symbolischen Schlüssel für die Einrichtung – Kind gerecht zum Verspeisen.

Sie sei von den Kindern oft gefragt worden, wann denn nun endlich "die Babys" kämen, schmunzelte Kathrin Knorn, die "Kapitänin der Arche-Crew". Passend zur "Arche" seien auch der Sanitärbereich und ein Wasserbereich. Zwischen der Einrichtung, den Architekten, der Verwaltung und den Handwerkern habe immer eine konstruktive Zusammenarbeit geherrscht. Doch "ohne Eltern geht nichts", erkannte sie. Im Anschluss lud sie zur Besichtigung ein.

Bis zum späten Nachmittag konnten sich Eltern und Kindern an "Leckereien aus der Kombüse" erfreuen, dazu gab es ein buntes Programm mit Kinderschminken, Schokoschleuder und Clown Harry sowie vielen weiteren Führungen durch Anbau und Bestand.