Der Vorstand der Geistigen Nothilfe Königsfeld setzt sich zusammen aus (von links): Kassierer Horst Ziegler, Schriftführerin Monika Heitmann, Vorsitzender Reinhard Becker, Vorsitzender-Stellvertreter Peter Vollprecht. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Vorsitzender der Geistigen Nothilfe legt solide Finanzen vor / Höhere Mitgliedsbeiträge beschlossen

Von Stephan Hübner

Königsfeld. Auf ein sehr positives Jahr blickte der Vorstand der Geistigen Nothilfe bei seiner Hauptversammlung zurück. Das neue Team hat neue Ideen und eine solidere Finanzplanung. Der Vorsitzende Reinhard Becker verlas zu Beginn einen Text Albert Schweitzers, in dem dieser die Überbeschäftigung des modernen Menschen und seine geistige Verkümmerung bemängelte. Der Überbeschäftigung unterworfen, verfalle er mehr und mehr dem Bedürfnis nach äußerlicher Zerstreuung, hieß es darin. "Nicht Bildung sucht er, sondern Unterhaltung, und zwar solche, die die geringsten geistigen Anforderungen stellt."

Mit dem im Moment noch nicht beherrschten Ausufern von Medien und Computer sei man wieder genau in dieser Situation, so Becker. Die Konzerte der Geistigen Nothilfe seien der Ort, wo man sich auch einmal sammeln und sich etwas zwei Stunden lang fast meditativ widmen könne.

Wichtige Aufgaben waren für Becker seit der Amtsübernahme kostendeckendes Arbeiten, das Einbeziehen neuer Medien und der Kontakt zu Institutionen der Raumschaft.

Erheblich reduziert wurden beispielsweise Kosten für Drucksachen und dank Mitgliedern deren Verteilung. Künstlerhonorare wurden gedeckelt. Der Verein ist inzwischen Mitglied der "Bundesauswahl Konzerte junger Künstler" des deutschen Musikrats, der dabei einen Teil der Honorare übernimmt. Zudem bringt dies laut Becker größere Vielfalt und Auftritte hoffnungsvollen jungen Nachwuchses.

Zur Kostensenkung trat der Verein auch in den Bund der Gema-Zahler ein, der hilft, diesbezüglich Gebühren einzusparen. Man könne nicht immer Programme machen die Gemafrei sind, so Becker. Um ein repräsentatives Programm zu bieten, müsse man auch Musik der Gegenwart berücksichtigen.

Ständig aktualisiert wird inzwischen die Internetseite des Vereins innerhalb der Seite Königsfelds. Eine Facebook-Seite ist in Arbeit. Wenn genug Material zusammen ist, soll eine CD veröffentlicht werden.

Laut Becker gab es Änderungen hinsichtlich des vereinseigenen Flügels. Der habe zwar viele Nutzer, die aber glaubten, sich nicht beteiligen zu müssen. Der Verein Proludium beteilige sich inzwischen aktiv an der Werbung. Von Außenstehenden werde nun verlangt, eine Stimmung zu übernehmen.

Für den Verein sei es ein Glücksfall gewesen, dass Becker den Vorsitz übernahm, so Kassierer Horst Ziegler. Er sei nicht nur ein guter künstlerischer Leiter, sondern habe auch Gespür für Finanzen.

"Die finanzielle Wende ist geschafft", so Ziegler. Statt einem Defizit erwirtschaftete der Verein erstmals seit Jahren einen Überschuss. Allerdings musste in diesem Jahr der Flügel für 5000 Euro repariert werden, so dass Ziegler ein ähnliches Ergebnis für seinen nächsten Bericht nicht versprechen wollte. Zulegen konnte der Verein bei Mitgliedsbeiträgen und verkauften Eintrittskarten. Derzeit gibt es 112 Mitglieder.

Ziegler schlug eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge vor. Diese waren zwar erst vor zwei Jahren von 60 auf 70 Euro erhöht worden, davor aber zehn Jahre lang gleich geblieben. Bereits damals habe es Stimmen gegeben, die 90 Euro forderten, so Ziegler, der eine Erhöhung auf 80 Euro zum Jahr 2016 vorschlug. Die Anwesenden stimmten geschlossen dafür. Nicht geändert wurden die Regelung für Schwerbehinderte und dass Kinder bis 14 Jahre freien Eintritt haben.