Zum Morgenkreis kommen Kinder und Erzieher des Naturkindergartens im mollig warmen Tipi zusammen. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Naturkindergarten: Auch im Winter gibt es abwechslungsreiches Programm / Zum Aufwärmen ins Tipi

Von Stephan Hübner

Jeden Tag bei Wind und Wetter draußen verbringen – das gibt es nur im Naturkindergarten "Zauberwald" in Königsfeld. Die Kinder haben viel Spaß dabei.

Königsfeld. Ein Tag im Naturkindergarten beginnt immer mit dem Morgenkreis. Im Sommer im Freien, in Herbst und Winter im dank eines Feuers mollig warmen Tipi. Jeweils ein Morgenkreiskind zündet eine Kerze an. So lernen die Kinder, mit Feuer umzugehen, erklärt Erzieherin Angelika Fobel.

Auch im Winter gibt es ein abwechslungsreiches Programm. Vor Weihnachten beispielsweise einen Adventskalender, bei dem es darum ging, wie Kinder in anderen Ländern Weihnachten feiern. Zwar sieht man derzeit nicht viele Tiere, dafür aber ihre Spuren im frischen Schnee. Davon seien die Jungen und Mädchen ganz fasziniert, erzählt die Vereinsvorsitzende Susanne Moritz. Ansonsten stehen Ausflüge in den Wald oder Schlittenfahren auf der Enzianwiese an.

Als Kontrastprogramm dient zum Beispiel "Schneekunst". Der Schnee sei wie eine weiße Leinwand, und die sollen die Kinder mit Naturfarben bemalen, stellt Erzieher Sebastian Späth fest. Er hat dafür eine Schneewand aufgetürmt hat. Mit dem Wetter oder der Kälte haben die Kinder laut Susanne Moritz kein Problem. Im Gegenteil: Sie bauen auch mal einen Schneemann ohne Handschuhe. Dick vermummt sind sie aber ob der derzeitigen Temperaturen schon.

Und wenn es mal zu unwirtlich wird, dann gibt es das Tipi oder den beheizten Bauwagen, in dem warme Gemüsesuppe, Grießbrei oder Tee warten. Die Zutaten kaufen die Kinder mit den Erziehern selbst ein. Dabei wird Wert auf Bioware oder zumindest regional produzierte Produkte gelegt.

Für die nächsten Monate geplant sind unter anderem ein Cajon-Workshop und ein längerfristiges Yoga-Projekt mit Susanne Hafner. Regelmäßig steht Kräuterkunde mit Miriam Huschenbeth an. Dazu gibt es Ausflüge zum Beispiel zur Familie Epting im Krauthäusle, dem Untermühlbachhof oder der Mühllehenmühle. Sich ständig im Freien aufzuhalten, mag für manche Eltern ein ungewohnter Gedanke sein. Aber laut Susanne Moritz ist es für Kinder gesundheitsfördernd. Sie entwickelten viel bessere Abwehrkräfte, Keime könnten sich nicht so leicht ausbreiten wie in geschlossenen Räumen. Da viele Kinder sehr geräuschempfindlich seien, kämen sie im Waldkindergarten besser zurecht. Eltern berichteten von positiven Verhaltensänderungen der Sprösslinge durch den Aufenthalt im Naturkindergarten.

Die Betreuungszeit geht von 7.30 bis 13.30 Uhr. Derzeit sind zwölf Jungen und Mädchen in der Einrichtung. Für den Frühsommer liegen so viele Anmeldungen vor, dass die Einrichtung vermutlich mit 20 Kindern voll belegt sein wird, betont Susanne Moritz. Eine Warteliste gibt es auch. Trotzdem oder gerade deshalb sollten sich interessierte Eltern möglichst bald melden, falls doch einmal ein Platz frei wird.

Weitere Informationen: www.zauberwaldkindergarten.de