Technikschüler der Zinzendorfschulen Königsfeld bauen und testen eifrig ihre KNX-Schaltungen. Foto: EGT Foto: Schwarzwälder-Bote

Technikklassen erkunden die Vielfalt im Angebot der EGT

Königsfeld. Ob Strom- oder Gasnetz, Smart Meter oder Smart Home – an zwei Terminen lernten kürzlich die beiden Technikklassen, der achten und neunten Jahrgangsstufe der Zinzendorfschulen Königsfeld die sehr vielseitige Technikwelt der EGT kennen.

Die Technikklassen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine verblieb zunächst im großen Sitzungssaal der EGT, um sich dort von Frank Bonsiepe, Netzingenieur Gas der EGT Energie GmbH, kurz in die Theorie der Gasversorgung einführen zu lassen. Vom Transport in großen Stahl-Pipelines zum Beispiel aus Sibirien, ging es über das deutschlandweite Hochdrucknetz zu den lokalen Versorgungsnetzen mit den sogenannten PE-Rohren, bis zum Hausanschluss und den dazugehörigen Gaszählern.

Auch ein bisschen Historie durfte nicht fehlen und so konnten die Schüler zum Beispiel nahezu antike Gaszähler aus dem Jahre 1936 bestaunen. Prinzipiell hat sich die Funktionsweise – wie der Gasverbrauch in herkömmlichen Gaszählern gemessen wird, von damals bis heute nicht verändert. Nur die verwendeten Materialien sind andere, was die Sicherheit erheblich erhöht.

Nach der Theorie ging es direkt in die Praxis. In der Triberger Gasübernahmestation in der Nußbacher Straße erfuhren die Schüler aus erster Hand, wie das Gas mit rund 25 bar Druck in großen Leitungen in Triberg ankommt und von hier mit letztlich nur noch rund 0,5 Bar (500 Millibar) über die lokalen Versorgungsnetze in die Haushalte gebracht wird.

Erdgas enthält einen Geruchsstoff

Und was natürlich beim Gas in Bezug auf die Sicherheit nicht fehlen darf, ist die Odorierung beziehungsweise Parfümierung des Erdgases. Dieses ist von Natur aus geruchlos. Damit es im Schadensfall sofort bemerkt werden kann, muss es mit einem "Duft" versehen werden, was in der Fachsprache odorieren heißt. Auch die Schüler konnten sich davon überzeugen und werden den strengen Geruch nach faulen Eiern sicher nicht so schnell vergessen.

Parallel dazu ging es für die zweite Gruppe zusammen mit Maximilian Hör, Netztechniker Strom, sowie Karl Hummel, Geschäftsführer der EGT Energie GmbH bzw. Marco Heiland, Netztechniker Strom, in die Azubi-Werkstatt der EGT. Dort konnten die Schüler direkt zeigen, was sie im Technikunterricht bisher gelernt haben. Mit Hilfe von Schaltplänen galt es, in Teams eine kleine KNX-Schaltung zusammen zu bauen – die natürlich am Ende funktionieren und die angeschlossenen Lichter steuern sollte. Dies schafften alle. Nur manchmal war eine kleine Hilfe von Seiten der EGT-Betreuer oder der begleitenden Lehrer notwendig.

Die Schüler bekamen noch einen Einblick in das Zählerwesen vom klassischen Ferraris-Zähler bis zum modernen Smart Meter. Mit Hilfe einer Messewand zum Thema Smart Home konnten sie auch einen Einblick in die Welt des intelligenten Hauses werfen, was ihnen sichtlich Spaß machte: Mit ihren eigenen Smartphones durften sich alle kurz auf den Homeserver einloggen und die Messewand per Fernzugriff steuern.

Bevor es gemeinsam zur abschließenden Besichtigung des EGT-Wasserkraftwerks ging, erfuhren die Schüler noch, welche Ausbildungsmöglichkeiten ihnen im technischen Bereich bei der EGT offen stehen. Angefangen bei drei verschiedenen Ausbildungen zum Elektroniker mit verschiedenen Schwerpunkten, bietet die EGT ab dem Jahr 2015 auch die Ausbildung zum Anlagenmechaniker im Bereich Gas- und Wasserversorgung an.

Start mit Ausbildung zum Anlagenmechaniker

Die möglichen Karrierewege bei der EGT in diesen Bereichen wurden aufgezeigt. So hat zum Beispiel der jetzige Netzingenieur Gas, Frank Bonsiepe, sein Berufsleben mit einer Ausbildung zum Anlagenmechaniker gestartet und sich dann nach und nach fortgebildet. Es ist also auch mit einer Ausbildung vieles möglich.