Fritz Link ist alles andere als amtsmüde. Er will weitere acht Jahre lang die Geschicke Königsfelds lenken. Am Sonntag ist er bei der Bürgermeisterwahl einziger Kandidat. Archiv-Foto: Hoffmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Fritz Link tritt am Sonntag als einziger Bewerber um das Bürgermeisteramt an / Wahlparty im Haus des Gastes

Von Dieter Vaas

Königsfeld. Bürgermeister-Wahl ist am Sonntag in der Kurgemeinde. Im Haus des Gastes beginnt um 18.30 Uhr eine Wahl-Party. Dabei werden Online die Ergebnisse der einzelnen Wahlbezirke sowie das vorläufige Endergebnis bekannt gegeben. Der Gewinner steht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schon jetzt fest.

Einziger Bewerber ist Fritz Link (52), seit 16 Jahren Bürgermeister in Königsfeld. Diese Aufgabe erfüllt ihn nach eigener Aussage angesichts der täglichen herausfordernden Vielfalt und der zukunftsorientierten Gestaltungsmöglichkeiten mit innerer Befriedigung. "Deshalb will ich mich gerne mit meiner ganzen Erfahrung, kompetenter Tatkraft und innovativem Ideenreichtum weiterhin für eine positive Entwicklung meiner Heimatgemeinde einsetzen", schreibt er in seinem umfassenden Wahlprospekt.

Innerhalb von 16 Jahren ist es Link gelungen, die Gesamtverschuldung zu halbieren. Königsfeld steht mit etwas mehr als 400 Euro pro Einwohner unterdurchschnittlich in der Kreide. Dies war möglich, weil zahlreiche Fördertöpfe angezapft wurden. Für die Ortskernsanierung mit einem Volumen von über 4,53 Millionen Euro flossen über 2,4 Millionen Euro Zuschüsse. So wurden die Neugestaltung des Rathausplatzes, die Einrichtung des Bürgerbüros, die Erweiterung der Gemeinde- und Kurbibliothek sowie die Einrichtung des "Netzwerkbüros Bürger Aktiv" möglich. Durch den Abbruch und die Neuerschließung des Areals Gebauer-Trumpf verbunden mit dem Ausbau der Bismarckstraße gelang die Schaffung neuer Wohnungen in allerbester Lage.

Bei der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans galt die Maxime Innen- vor Außenentwicklung. Die Sonderflächen im Kernort wurden deutlich reduziert. So konnten Brachflächen genutzt und Leerstände beseitigt werden. Darüber hinaus wurden in Buchenberg, Weiler und Neuhausen insgesamt 80 Bauplätze zu attraktiven Konditionen insbesondere für Familien geschaffen. Auch an Gewerbegebiete für künftige Ansiedlungen wurde gedacht.

Der Ausbau der Breitbandversorgung war ein wichtiges Projekt in der jüngeren Vergangenheit. Das Feuerwehrkonzept 2020 gilt als zukunftsweisend. Allein für die Beschaffung neuer Löschfahrzeug will die Gemeinde innerhalb von fünf Jahren 1,1 Millionen Euro ausgeben. Über 600 000 Euro fließen dabei als Zuschüsse.

Bei der Abwasserentsorgung erreichte Link in Buchenberg durch das Projekt Glasbachtalunter anderem den Anschluss von 78 Außenanliegern mit Stilllegung der Gemeindekläranlage "Lindenloch". Das Geh- und Rad wegenetz wurde im großen Umfang komplettiert. Im Kernort wurde die Straßenbeleuchtung auf LED umgerüstet, durch eine hundertprozentige Förderung sogar zum Nulltarif.

Den Wandel im Schulbereich überstand Königsfeld in Zusammenarbeit mit den privaten Zinzendorfschulen relativ unbeschadet. Nach wie vor verfügt die Gemeinde über ein alle weiterführenden Abschlüsse umfassendes Bildungsangebot. Ein Sozialfonds ermöglicht bei Bedarf einen Zuschuss zum Schulgeld.

Regelmäßige Bürgerbeteiligungen gibt es bei den verschiedensten Maßnahmen. Die Gemeinde aktiviert das nachbarschaftliche Miteinander. Ein wichtiges Projekt ist auch "die Zukunft junger Menschen im ländlichen Raum".

Sehr gelungene Großprojekte in jüngerer Zeit waren die Modernisierung des Freibads Solara und die Umgestaltung von Tennisplätzen in den Natursportpark. Bei der Arrondierung des Kurparks wurden 2000 Quadratmeter im englischen Parkstil neu gestaltet. Der Neubau des "Curavitals" – Zentrum für Komplementärmedizin – erfolgte mustergültig in öffentlich-privater Partnerschaft.