Ein einfaches Brettspiel ist es, das den Senioren wegen der vielen Fragen dennoch sehr viel Spaß macht. Es regt den Geist an, weiß nicht nur Heidi Freigang (rechts), sondern auch ihre Kollegin Sonja Nill (Zweite von links). Praktikant Christian Hettich (Mitte) zeigt sich beeindruckt, weil er selbst viele Dinge nicht so schnell herausbekommen hätte, wie er zugeben muss Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Senioren: Bewohner müssen auf die geistige Fitness achten / Sommerfest am 15. Juli

Von Hans-Jürgen Kommert

Das Hermann-Schall-Haus ist eine der Senioren-Einrichtungen in Königsfeld. Rund 40 ältere Menschen verbringen in der Einrichtung ihren Lebensabend, wie die Leiterin Alla Kärcher im Gespräch mit unserer Zeitung berichtete. Eine Erweiterung ist zumindest angedacht, weil Bedarf vorhanden ist.

Königsfeld. Das recht übersichtliche Seniorenheim ist nicht jedermann bekannt, ist es doch an die Albert-Schweitzer Klinik angebaut und erweckt zunächst den Eindruck, als ob es Teil dieses Hauses sei. Wie andere Seniorenhäuser auch, will auch das Hermann-Schall-Haus nicht nur Aufenthaltsort für die Senioren sein. Die Mehrzahl ist geistig noch rüstig, körperlich aber nicht mehr in der Lage, sich selbst zu versorgen.

Um die geistige Fitness zu erhalten, tut man viel im Hermann-Schall-Haus. Dieser Aufgabe widmen sich vier Betreuungskräfte, die für knapp 40 Senioren zuständig sind. Heidi Freigang ist eine von ihnen. Sie ist bereits seit fünf Jahren im Haus, hat zunächst als Helferin in der Pflege begonnen. Im vergangenen Jahr wurde ihr ermöglicht, einen Lehrgang zu besuchen, der sie als Betreuungskraft qualifizierte.

Nach dem Frühstück eine Aktivierung

"Die Tätigkeit beginnt oft schon mit einem gemeinsamen Frühstück, bei dem anschließend eine Aktivierung stattfindet", erklärte Freigang. Das könne eine Gymnastikeinheit sein, aber auch Gedächtnistraining. Oft werde aber auch gemeinsam gebastelt. "Am meisten Spaß macht den Senioren aber das gemeinsame Backen", lacht sie. Zwar bekämen die Bewohner täglich ein Stück gekauften Kuchen, doch der selbst geba ckene schmecke einfach besser.

An diesem Nachmittag ist es eine lustige Runde, es wird ein Brettspiel gespielt, bei dem an bestimmten Stellen verschiedene Karten gezogen werden, bei denen die Senioren Sprichwörter, Tiere, Pflanzen oder auch zusammen passende Speisen erraten müssen. Das bereite auch ihr viel Spaß, gibt Freigang zu – wenn anschließend nicht immer die Büroarbeit auf sie warten würde. "Ich verbringe viel Zeit an den Akten. Weil alles, was wir tun, dokumentiert werden muss", räumt sie ein. Das sei manchmal eine lästige Aufgabe, weil sie eher der praktische Typ sei.

Junger Praktikant wirkliche Bereicherung

Etwas Wehmut kam bei den Senioren auf, als Heidi Freigang den jungen Praktikanten Christian Hettich verabschiedete. Obwohl er nur wenige Tage da war, stellte er für die Senioren eine wirkliche Bereicherung dar. Zusätzliche Unterstützung erhielten die Beiden an diesem Nachmittag von der Betreuerin Sonja Nill.

Einmal im Monat öffentlicher Nachmittag

Nebenbei versuche sie einmal im Monat einen öffentlichen Kaffenachmittag zu veranstalten, was sich aber nicht ganz einfach gestalte. Dabei sieht sie dies als nicht unwichtig an: "Unsere Senioren sind sehr interessiert, was draußen passiert." Sie müsse auch regelmäßig mit ihnen gemeinsam Zeitung lesen. "Wenn es gelänge, dass dieser Kaffeenachmittag Besucher aus Königsfeld anlockt, gäbe es einen Gedankenaustausch, das wäre sicherlich gut", ergänzt sie.

Daneben gebe es für die Senioren noch weitere Abwechslung und Freizeitaktivitäten. Regelmäßig findet ein "Musikcafé" oder auch ein Bauernvesper mit regionalen Erzeugnissen statt. Das nächste große Fest erwartet die Senioren am 15. Juli mit dem Sommerfest. Ab 15 Uhr gehts los.