Konzert: Im Kirchensaal erklingen Johann Sebastian Bach und Franz Liszt im Wechsel
Königsfeld (dvs). Kemal Gekic (Klavier) spielt beim Samstagskonzert der Geistigen Nothilfe am 14. November um 16 Uhr ein ganz besonderes Konzert, verspricht der Künstlerische Leiter Reinhard Becker.
Die 48 Präludien und Fugen von Johann Sebastian Bachs "Wohltemperiertem Klavier" und den "Études d´exécution transcendantes" von Franz Liszt haben jeweils Marksteine der Komposition für Klavier gesetzt.
In Bachs Sammlung ermöglichte die temperierte Stimmung durch minimale Verschiebungen der Tonhöhen erstmals die Verwendung sämtlicher Tonarten. Außerdem vereinte Bach die Gesetzmäßigkeiten des vierstimmigen Satzes mit den Regeln der Polyphonie. Dadurch waren die Voraussetzungen für die motivisch-thematische Arbeit und die Werke der großen klassischen Komponisten geschaffen.
Zwischen zartestem Piano und kraftvollstem Forte
Bei Liszt begannen Harmonie und Klangfarbe eine immer größere Eigenständigkeit zu erlangen. Gleichzeitig war die Erfindung des gusseisernen Rahmens im Instrument eine Basis für eine wesentlich vergrößerte Amplitude zwischen dem zartesten Piano und dem kraftvollsten Forte. Zum Dritten wollte Liszt alles musikalische Erlebte auf sein Instrument, das Klavier, übertragen.
Angefangen beim Violinspiel Niccolò Paganinis bis zu den gigantischen Opern Richard Wagners gelang es ihm, die ganze Vielfalt der Instrumente, des Orchesters und der Sänger ins Pianistische zu übersetzen. Als Resultat entstanden die zwölf großen "Études d´execution transcendantes". Am angemessensten wohl mit "Etüden zur überlegenen Vortragskunst" zu übersetzen.
Spektrum an klanglichen und artistischen Mitteln
Mit diesem Zyklus eroberte Liszt ein Spektrum an klanglichen und artistischen Mitteln, das bis heute kaum zu überbieten ist und aus dem noch die bedeutenden Klavierkomponisten des 20. Jahrhunderts schöpften. Erst die Verwendung des Tonhalte-Pedals und die direkte Bespielung der Saiten im Innenraum erweitern die von Liszt entwickelten Möglichkeiten.
Kartenvorverkauf: Königsfeld Tourist-Info (07725/80 09 45), Buchhandlungen Hornscheidt und Weber, St. Georgen Jugendmusikschule (07724/49 68), Rottweil Musikhaus Pilawa (0741/4 22 67), Schramberg Optik Fischer, Villingen-Schwenningen Stadtbibliotheken (07720/82 22 46 oder 07721/82 22 63).