Beim Projekt Naturparkschule erkunden die Kinder die Natur auf verschiedene Weise. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Zugesagtes Geld wird gekürzt / Großer Dokumentationsaufwand bindet Personal

Von Stephan Hübner

Königsfeld. Ein nicht gänzlich positives Fazit gab es im Gemeinderats-Ausschuss zum Projekt "Naturpark-Schulen".

Laut Bürgermeister Fritz Link wurde das Projekt 2014 über einen Antrag beim Naturpark Südschwarzwald realisiert. Alle drei Grundschulen nahmen teil. Absicht war, lokale Besonderheiten im Unterricht stärker einzubeziehen, beispielsweise den Weg vom Getreide zum Brot anhand von Mühlenbesuchen, das Waldforscherhaus in Neuhausen oder den Schulgarten in Königsfeld, Besuche von Ökomobil und Kräuterpädagogen.

Projektleiterin Kirsten Strötgen und Wina Matt vom Leitungsteam aus Neuhausen berichtete von weiteren Aktionen wie Vogelbeobachtung oder Besichtigungen der Holzernte. Das Projekt sei von der Umsetzung her ein voller Erfolg und die Eltern seien begeistert, so Strötgen.

Bernhard Ebner, Schulleiter in Burgberg, betonte das große Engagement aller Beteiligten. Eine Besonderheit ist, dass alle Grundschulen mitmachen und trotzdem jede Schule eigene Schwerpunkte setzen kann. Die einzelnen Module sind so angelegt, dass jeder vom anderen profitieren kann. Angedacht sind für nächstes Jahr Themen wie die Herstellung von Ziegenkäse oder Bienen. Ziel ist die Zertifizierung als Naturpark-Schule. Das könnte im Sommer 2015 bei einem Fest der Grundschule Königsfeld geschehen.

Die Arbeit sei fruchtbar, aber im Verwaltungsbereich ziemlich intensiv, die Finanzen des Projekts ziemlich eng gestrickt, so Ebner. Trotzdem werde von jeder Schule volle Leistung verlangt. Das sei ein Kraftakt und nur möglich gewesen durch den Ausgleich mit Sekretariatsstunden. Neuhausen und Burgberg würden keinen Antrag für weitere Module stellen, weil dies die Sekretariatsstunden sprenge.

Die Grundschule Königsfeld will das Projekt laut deren Leiterin Marianne Mayer noch ein Jahr weiterführen, weil manches bei der geplanten Ganztagsbetreuung nutzbar ist. "Ein bisschen eine Mogelpackung ist es schon", bemerkte sie bezüglich der Finanzen. "Man verspricht erst Mittel, dann werden sie heimlich gekürzt." Laut Link geschahen die Kürzungen nicht durch die Gemeinde, sondern durch den Naturpark.

Brigitte Storz lobte das Projekt. Man sehe, dass die Kinder Freude daran haben. Hans Mack erkundigte sich nach den fehlenden Mitteln. Laut Mayer musste unter anderem bei außerschulischen Projektleitern gespart werden. Strötgen zufolge konnte die Arbeit mangels Geld nicht nach Aufwand abgerechnet werden. Auch verlange der Naturpark, im Vorfeld zu berechnen, was ein Modul koste, was so nicht möglich sei. Das Geld gehe in der Verwaltung unter, weil der Naturpark eine unheimliche Menge an Dokumentation verlange. Den Kindern komme eher zugute, die Projekte ohne Naturpark weiterzuführen. Link betonte, dass die erarbeiteten Module ebenso wie der Status als Naturparkschule und die Zertifizierung bestehen bleiben, auch wenn das Projekt nicht offiziell fortgeführt wird.