Petrus (Gunther Schwarz) (links) ist gar nicht erfreut über das Verhalten des Boanlkramer (Peter Horn) (rechts). Fotos: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Burgspektakel: "Der Brandner Kasper und das ewig’ Leben"

Von Stephan Hübner

Königsfeld. Extrem kurzweilig war die Premiere von "Der Brandner Kasper und das ewig’ Leben" beim Burgspektakel. Alle Akteure überzeugten mit Spielfreude und brachten ein facettenreiches Stück auf die Bühne. Lohn der Mühe: brandender Applaus der Zuschauer.

Die Geschichte dreht sich um den "Brandner Kasper", der vom Boanlkramer, dem Tod, besucht wird. Der möchte ihn ins ewige Leben überführen. Da Kasper nicht zum Abtritt bereit ist, überlistet er den Gast, der unverrichteter Dinge wieder abzieht. Die Freude darüber schwingt nach dramatischen Ereignisse fast ins Gegenteil um.

Bürgermeister Fritz Link begrüßte unter den Gästen ein frisch vermähltes Ehepaar. Es zeichne die Qualität des Burgspektakels aus, wenn jemand am Hochzeitstag da sei. Für das Stück, erstmals unter der Regie von Götz Knieß, versprach Link eine komödiantische Auseinandersetzung mit dem Ringen um die menschliche Existenz, Tiefgang und Skurilität.

Dieses Versprechen lösten die Darsteller ein. Großes Vergnügen bereitete beispielsweise Klaus Richter als Kasper beim Versuch, den Bürgermeister Senftl (Hermann Rieble) mit simulierter Kränklichkeit zu veräppeln. Auch das Treiben in den göttlichen Gefilden wurde mit Humor dargestellt. Dabei bewährte sich die neue Bühne über den Köpfen der Zuschauer. Für "Ahs" und "Ohs" sorgte die neue, von Zeljko Rusic gebaute Drehbühne.

Den Schauspielern merkte man Spielfreude an. Trotzdem gab es nach Ansicht vieler Besucher einen, der hervorstach. Der den Boanlkramer, den Tod, darstellende Peter Horn brachte die Gäste mit absonderlicher Mimik und lustigen Sprüchen zum Schmunzeln und Lachen. Egal ob er sich vom Kirschgeist angesäuselt auf einen Handel einließ, ob er versuchte, Kasper vom Paradies zu überzeugen oder ob er mit Charme versuchte, den Verantwortlichen im Himmel Honig um den Bart zu schmieren, um die missliche Situation zu bereinigen.

Für kurzweilige Momente sorgten auch unzählige Wortspiele, der Gesang der "Latenten Talente" oder der ein oder andere Seitenhieb auf sture Wälder und die Nachbarstadt Villingen. Ein Ausgleich dazu waren nachdenklichere Gedanken zum Sinn und Wert eines langen Lebens.

In weiteren Rollen zu sehen waren Gunther Schwarz, Martina Schmidt, Vincent Kaufmann, Uschi Biebinger, Peter Schulte, Hans-Beat Motel, Martin Ochs, Manuela Schulte, Matthias Link, Sabine und Peter Kramny, Ingrid und Reiner Weissig, Birgit Dannert, Gudrun Wursthorn, Biena Fiehn, Sigrid Fiehn, Gitta Benker, Margrit Motel, Kini Dannert, Annette Fritz, Peter Vollprecht, Peter Motel, Hans-Beat Motel, Kini Dannert und Peter Horn. Für Licht- und Tontechnik sorgte Dennis Haase, die Kulissen stammten von Zeljko Rusic, Gunther Schwarz und Uschi Biebinger, die Bühnentechnik von Jan Kachler, Olaf Zimmermann un Werner Kaiser, Kostüme und Deko von Angelika Kachler und Eva-Maria Lang. Organisation und Hintergrundarbeit übernahmen Andrea Hermann, Jeanette Batsch, Uschi Biebinger und Ela Schulte. Regieassistenz und Supervision hatte Eva-Maria Lang inne, Regie Götz Knieß.