Unterm einem Gulli fließt der Abwasserkanal und verbreitet nicht immer angenehme Düfte. Foto: Vaas

Anwohner in Burgberg sprechen von "infarnalischem Gestank". Problem besteht seit Jahren.

Königsfeld-Burgberg - Mehrere Einwohner beschwerten sich bei der Sitzung des Ortschaftsrats über "infernalischen Gestank" aus Gullis in der Burgstraße. Das Problem besteht seit Jahren, und die Zuhörer forderten eine Lösung ein.

Laut Bürgermeister Fritz Link liegt das Problem in Schmutzwasserkonzentrat aus Leitungen des Glasbachtals. Es sei nie geplant gewesen, dieses in den Kanal in Burgberg einzuleiten. Eigentlich sollte es in den Hauptsammler eingeführt werden. Das war aber laut Ortsvorsteher Frank Schwarzwälder nicht möglich, weil der Eigentümer, über dessen Grundstück die entsprechende Leitung hätte laufen sollen, keine Einwilligung dazu erteilte. Eigentum verpflichte, der Besitzer habe das aber nicht zur Kenntnis genommen, kritisierte Bürgermeister Fritz Link.

Möglichste getan

Der Ortsvorsteher nahm Kontakt mit Werner Schwarzwälder, dem Nachbarn des uneinsichtigen Grundstückseigentümers auf. Dieser springt nun in die Bresche und erlaubt das Verlegen der Leitung unter seiner Garage hindurch. Er sei absolut dankbar, dass diese Lösung möglich ist, so Schwarzwälder. Die sei allerdings nicht ganz einfach. Die Arbeiten müssten mittels Bohrspühlverfahren erfolgen. Derzeit laufe die Preisfindung. Er hoffe, dass das Projekt im ersten Halbjahr 2018 erledigt werden könne. Die Verzögerungen lägen aber nicht an der Ortsverwaltung. Diese habe ihr Möglichstes unternommen.

Ein Zuhörer fragte, warum man den Nachbarn nicht schon vor drei Jahren gefragt oder eine andere Lösung in Betracht gezogen habe. Zumal man den Eigentümer des ursprünglich betroffenen Grundstücks nicht zwingen könne. Laut Link wäre eine Enteignung möglich, aber die Verwaltung setze auf Freiwilligkeit. Bei der ursprünglichen Lösung handle es sich um die kürzeste Verbindung. Auch widersprechen bestimmte wasserrechtliche Regelungen einem Anschluss an anderer Stelle.

Laut Link gab es verschiedene Abhilfemaßnahmen, die aber nicht fruchteten. Das Problem sei, dass der Bau der Sammelleitung, nach ersten Schätzungen mit etwa 35 000 Euro veranschlagt, zwar in die Kostenlast des Abwasserzweckverbands falle, es aber keine Zuschüsse mehr gebe. Deshalb sei es möglich, das die öffentliche Hand etwas beisteuern muss. Das sei aber mehr als ärgerlich für alle Beteiligten.