Bürgermeister Fritz Link (links) und Ortsbaumeister Jürg Scheithauer (rechts) verabschieden den Sachbearbeiter im Bauamt Willi Jerger in den Ruhestand. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Bauamt: Gemeinde verabschiedet Willi Jerger in den Ruhestand

Königsfeld. Nach 31 Jahren im Dienst der Gemeinde wurde Willi Jerger, Sachbearbeiter im Bauamt, in den Ruhestand verabschiedet. Viele Kollegen kamen zum Gratulieren.

Die lange Zeit im Dienste der Gemeinde sei nicht selbstverständlich, so Bürgermeister Fritz Link. Heute gebe es große Fluktuationen, auch tue man sich schwer, Mitarbeiter mit Fachkompetenz zu finden, die über Jahre hinweg dabei blieben und in verschiedenen Bereiche einsetzbar seien. Jerger sei ein Beispiel für Mitarbeiter, die sich in ihrem Bereich wohl fühlen und damit identifizieren.

Jerger wurde 1954 in Rottweil geboren. Mit der Stadt sei er heute noch fest verbunden, so Link. Er besuchte das Leibniz-Gymnasium in Rottweil und das Wirtschaftsgymnasium in Villingen. An der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen studierte er kurzzeitig BWL, VWL und Sport, entschied sich dann aber für eine Ausbildung zum Diplom-Verwaltungswirt. Kurzzeitig war er Sachbearbeiter bei der württembergischen Frottierweberei in Lustnau. Seit dem 12. Mai 1986 arbeitete er als Sachbearbeiter im Ortsbauamt Königsfeld.

Jergers Aufgaben lagen vor allem im Bauplanungs- und -ordnungsrecht. Die in dieser Zeit entstandenen Bebauungspläne seien ein ganz wesentlicher Beitrag zum Ortsplanungsrecht, so Link. Die Dezentralität der Gemeinde präge unterschiedlichste Aufgaben. Unterschiedliche Gesichtspunkte und Interessenlagen zu einem Ergebnis zu führen, sei nicht immer einfach gewesen.

Einen wesentlichen Beitrag leistete Jerger laut Link auch zum Ausschuss für Umwelt, Technik, Wirtschaft und Verkehr. Hunderte Protokolle seien unter seiner Ägide entstanden. Ein besonderes Talent habe er für die Formulierung ausgewogener Entscheidungen.

Weitere Bereiche Jergers waren Naturschutzrecht, Wohnraumförderanträge oder Breitbandversorgung. Er war an 43 Bebauungsplänen beteiligt. Er habe sich immer engagiert eingearbeitet und habe die Aufgaben ernst genommen. Link sprach auch im Namen des Gemeinderats Dank aus und lobte das sehr angenehme, persönliche Miteinander. Das Abschiedsgeschenk, ein Werk der Künstlerin Lore Will, zeigte Stühle. Die sollen laut Link ein Ansporn für Jerger sein, sich mit seinem lädierten Rücken öfter mal zurückzulehnen. Gesundheitliche Probleme seien ein Grund für die vorzeitige Rente. Jerger habe viele Hobbys, im sportlichen Bereich und der Heimatpflege, so Link. Die Zeit außerhalb des Arbeitslebens benötige Sinnfüllung und Struktur, so Ortsbaumeister Jürg Scheithauer. Jerger habe nun mehr Zeit für diejenigen, die bisher zu kurz gekommen seien.