Lena Müller sitzt im Gutenbergkindergarten an einem Basteltisch und freut sich die Kinder in ihrer Entwicklung begleiten zu können. Foto: Elena Baur

Die neue Kindergartenleiterin Lena Müller ist nun seit Anfang Oktober im Dienst. In einem Interview erzählt sie wie sie zu ihrem Beruf kam und was ihr im Kindergarten wichtig ist.

Jeden Tag aus Kinderaugen die Welt neu entdecken – dies ist der Alltag der neuen Kindergartenleitung der Kita Gutenberg, Lena Müller. Im Interview mit unserer Redaktion spricht sie unter anderem über die Frage, warum schon von Kindesbeinen an feststand, dass der Erzieher-Beruf ihr Traumjob werden soll.

Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?

Ich habe schon, als ich selber noch im Kindergarten war, mich sehr für diesen Beruf interessiert und das Ziel gehabt, später mal in diesem Beruf zu arbeiten. Dieses Ziel habe ich noch Jahre später vor Augen gehabt. Daher bin ich nach meiner mittleren Reife nach Tübingen auf die Mathilde-Weber-Schule gegangen und konnte so nach vier Jahren Ausbildung endlich in meinem Traumberuf arbeiten. Es war schon immer mein Traumberuf. Mein Vorbild dabei war meine Mutter, die auch Erzieherin ist. Bei ihr im Kindergarten durfte ich immer in den Ferien mit und so schon viele Erfahrungen machen und den Beruf richtig kennenlernen.

Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf am besten?

Er ist sehr abwechslungsreich. Man ist Mutterersatz, Klettergerüst, Spielpartner, Tröster, Konfliktlöser, Unterstützer, Wörterbuch und so vieles mehr. Es macht mir sehr großen Spaß, die Kinder ein Stück ihres Lebens mit zu begleiten und ihnen so viel wie möglich für ihr Leben mitzugeben. Auch wenn das sehr viel Arbeit ist und viel Druck auf einem lastet, bekommt man so viel von den Kindern zurück. Wenn sie morgens fröhlich auf einen zukommen und einen in den Arm nehmen und anlächeln, macht dies alles wieder gut und gibt einem die Kraft und Motivation weiterzumachen.

Wie waren die ersten Wochen als Kindergartenleitung?

Es waren ereignisreiche Wochen mit vielen neuen Eindrücken. Ich wurde von den Eltern und dem Team sowie dem Träger herzlich willkommen geheißen. Auch die Kinder waren sehr offen und wir haben ziemlich schnell Kontakt zueinander aufgenommen. Herausfordernd wird jetzt noch eine Zeit lang sein, dass man mit allen Beteiligten zusammenfindet und Ideen, Wünsche, Verhaltensweisen und Gegebenheiten kennen lernt. So möchte ich gerne die Grundlage schaffen für eine gute Zusammenarbeit. Diese ist grundlegend für eine gute pädagogische Arbeit, die ich leisten möchte.

Was möchten Sie in der Kita verändern?

Dazu kann ich noch recht wenig sagen, da dafür die Zeit in der Einrichtung noch zu kurz war. Wichtig ist mir bei jeder Veränderung das ich im Vorfeld das Team mitnehme und mit ihnen gemeinsam alles erarbeite und zur Diskussion in die Runde gebe. Am Ende müssen nämlich alle mitziehen und dahinterstehen, sonst kann es nicht richtig funktionieren. Bei manchen Dingen wird dies auch die Eltern betreffen, wo mit dem Elternbeirat eng zusammengearbeitet wird und in einem zweiten Elternabend allen Eltern vorgestellt und mitgeteilt wird. Auch mit den Kindern wird in den Morgenkreisen darüber geredet und Ideen der Kinder miteinbezogen.

Was sind Ihre Ziele für die Zukunft im Kindergarten?

Mein einziges und größtes Ziel ist, dass es allen Beteiligten gut geht und sich jeder wohl und Willkommen fühlt. Es soll Raum für Individualität geben aber auch Rücksicht füreinander. Ich möchte so den Kindern zu einer selbstbewussten, individuellen, sozialen und fröhlichen Persönlichkeit helfen. Auch den Eltern soll es gut gehen und ein Vertrauen da sein. Sie sollen nämlich beruhigt jeden Tag ihr Wertvollstes in unsere Hände geben.

Haben Sie bereits Aktionen, Ausflüge oder besonderes in der nächsten Zeit geplant?

Es wird bald in der Einrichtung mit den Kindern und den Eltern ein Laternenfest geben. Auch die Vorbereitungen und Überlegungen für den Nikolaus und die Weihnachtsfeier sind großer Teil der Teamsitzungen.

Wie steht es Ihrer Meinung nach um den Erzieher-Beruf?

Ich würde mir wünschen, dass der Beruf wieder mehr ausgeübt wird. Es gibt einem so viel für das Leben zurück und wenn man jeden Tag aus Kinderaugen die Welt neu entdecken darf, ist das ein wundervolles Erlebnis. Es ist bestimmt kein einfacher Job. Man braucht viel Geduld, Einfühlungsvermögen, Kreativität und Verständnis und muss durch Personalmangel und Krankheitsfälle und Kindern mit herausforderndem Verhalten eine gewisse Belastbarkeit mit sich bringen. Diese Dinge kann man teilweise nicht lernen und so kommt es, dass nicht jeder für diesen Beruf geeignet ist.

Aber Sie haben ihren Traumberuf gefunden.

Die Menschen, die diese Eigenschaften aber schon in gewisser Weise besitzen, können in diesem Beruf aufblühen und sich wohl fühlen. Dies merken dann auch vor allem die Kinder. Diese nehmen dann davon auch etwas mit in ihr weiteres Leben und können so davon profitieren. Von diesen Kindern profitiert dann auch wieder die Umwelt und diese macht sich auf alles Weitere bemerkbar. So wünsche ich mir, dass alle davon etwas gewinnen können und die Welt damit ein kleines bisschen heller, freundlicher und unbeschwerter wird.