Das Flexi-Angebot, ein Zusatzangebot für Kinderbetreuung, soll um 25 Euro teurer werden. Die Gemeinderatsfraktionen stellten mehrere Anträge, diese Erhöhung zu verschieben und sprachen sich für eine erneute Beratung aus. Foto: © Robert Kneschke – stock.adobe.com

Verschoben wurde im Gemeinderat die Entscheidung über die Kostenerhöhung für die Eltern, die das so genannte Flexi-Angebot für die Kinderbetreuung nutzen. Das ist ein freiwilliges Angebot der Stadt an die Eltern, welches jetzt aber erheblich teuerer werden soll.

Das Flexi-Angebot besteht an der Grund und Werkrealschule sowie an der Grundschule Oberbaldingen. Im Gegensatz zur Ganztagesbetreuung dauert es bis etwa 14 Uhr und ist eine zusätzliches freiwilliges Angebot. Anders als bei der Ganztagesbetreuung für die sich der Gemeinderat entschieden hat und dessen Finanzierung durch das Schulgesetz geregelt ist, müssen die Eltern für dieses Angebot selbst tiefer in die Tasche greifen.

Beauftragt mit der Betreuung in beiden Formen sind die Pädagogen von Mariahof. Bis jetzt gibt es eine Leitung sowohl für die Kernstadt als auch für die Ostbaar, diese soll aufgestockt werden auf zwei Mitarbeiter, zusätzliche Kostensteigerung durch Tarifangleichungen verteuern die Betreuung.

Kostensituation Für die Ganztagsschule hat die Stadt bisher 54 900 Euro bezahlt, nach der Preiserhöhung knapp 115 000 Euro. Beim Flexi-Angbot steigt das Defizit das bei der Stadt verbleibt, von 8000 auf 20 900 Euro. Für die Eltern bedeutet das eine Steigerung von 40 auf 65 Euro monatlich, ab 1. Januar 2024. Beim Mittagessen, so informiert die Stadtverwaltung steigt das Defizit, das von der Stadt übernommen wird von 41 700 auf 44 200 Euro.

Die Eltern, die sich bereits im Frühjahr entscheiden mussten – als der Preis bei 40 Euro lag – dürften wohl über die Mitteilung nicht schlecht gestaunt haben. Die Vorgänge lagen in den Sommerferien. Und das rief den neugewählten Elternbeirat auf den Plan.

„Es gibt Familien, die sehr spitz rechnen müssen und denen tun die 25 Euro weh“, erklärte Christian Gräfe, stellvertretender Elternbeiratsvorsitzender an der GWRS. Ihn hatte Bürgermeister Jonathan Berggötz an den Ratstisch mit Rederecht geholt, als es um die Diskussion ging.

Gräfe kritisierte zudem die Art und Weise wie die Stadt informierte, in einer Mail vorab. Für ihn als Bürger seien die 20 000 Euro Defizit kein hoher Betrag, der Elternbeirat lehnt die Erhöhung ab und sieht es als vertretbar an, dies auch den Steuerzahlern zuzumuten. Gleichzeitig lud er Bürgermeister Berggötz zur Elternbeiratssitzung am 25. Oktober ein. Dieser nahm die Einladung an.

Karen Roeckl, LBU Karen Roeckl (LBU), zeigte sich zwar offen für die Erhöhung, setzte jedoch ein sehr großes Aber hintendran. Die Eltern mussten sich zu einem Zeitpunkt für die Betreuung entscheiden, an dem es mit 40 Euro kalkuliert war – dies war im März 2023 – und somit andere Kostenvorgaben herrschten. Sie sieht in einer Erhöhung zum 1. Januar 2024 einen gewissen Vertragsbruch seitens der Stadt. Sie sprach sich für eine Erhöhung zum neuen Schuljahr 2024/25 aus, so formulierte die Fraktion auch ihren Antrag.

Andrea Kanold, FDP Andrea Kanold (FDP) zeigte sich auch nicht glücklich wie die Kommunikation Stadt-Eltern lief und formulierte den Antrag am 1. Januar nur die Hälfte anzuheben und ab dem neuen Schuljahr dann den ganzen. Zusätzlich fand sie das Verhalten von Mariahof merkwürdig.

Can Zileli, SPD Can Zileli (SPD) formulierte den Antrag die Betreuungskosten ebenfalls erst zum neuen Schuljahr 2024/25 zu erhöhen, beziehungsweise am 1. September 2024. Dies dann nicht auf 65, sondern auf 50 Euro. Ihm leuchtete nicht ganz ein, warum eine weitere Kraft eingestellt werden solle, um die Qualität zu verbessern und stellte die Frage, ob diese denn jetzt schlecht sei?

Heinrich Glunz, CDU Heinrich Glunz (CDU) setzte mit seinem Antrag einen Schlussstrich in der Diskussion. Er beantragte die ganze Angelegenheit nochmals in den Verwaltungsausschuss zurückzugeben – obwohl von diesem der einmütige Empfehlungsbeschluss zur Anhebung kam. Berücksichtigt werden sollen dabei die jetzt angeführten Argumente und das Gespräch mit dem Elternbeirat. Eine neue Entscheidung dazu solle es dann in der Oktobersitzung im Gemeinderat geben.

Klaus Götz, FW Dem folgte auch Klaus Götz (Freie Wähler) – er sah seine Fraktion nach der geführten Diskussion nicht in der Lage, über die verschiedenen Anträge abzustimmen. Und so geht nun die Angelegenheit in den Verwaltungsausschuss zurück.