Bei der Überreichung der Ehrenurkunde (von links): Jürgen Großmann (Oberbürgermeister von Nagold), Martin Schlenker (Dojoleiter), Markus Rues (DJKB Präsident) und Ulrich Hammann (zweiter VfL-Vorsitzender) Foto: Christian Scherschel

Seit 50 Jahren wird in Nagold Karate trainiert. Das feierten die Sportler in Hochdorf mit einem hochklassigen Lehrgang, bei dem auch die Prominenz in Aktion treten durfte.

Im Jahr 1973 wurde das erste Mal in Nagold Karate trainiert. Unter Rainer Wenzel aus Ulm, der damals an der Textilfachschule eingeschrieben war, wurde das Dojo Nagold gegründet. Im Jahr 1974 stieß Ottmar Käser aus Mötzingen dazu, der von nun an für 20 Jahre die Abteilung leiten sollte und mit ihr dem VfL Nagold beitrat.

Am 28. Oktober feierte nun das Karate Dojo sein 50-jähriges Bestehen, mit einem hochklassigen Karate-Lehrgang in der Hochdorfer Daxburghalle. Markus Rues (6. Dan, ehemaliger Europameister, Weltcup-Sieger und Vize-Weltmeister) sowie Anika Lapp (5. Dan, ehemalige mehrfache Europameisterin, Vize-Weltmeisterin, mehrfache Deutsche-Meisterin), die zwei eingeladenen Trainer, übten mit den Teilnehmern fortgeschrittene Techniken von Karate – Kumite (Zweikampf), Kata und Selbstverteidigung ein.

Mehr als 20 Teilnehmer legen Prüfungen ab

Mehr als 80 Karateka aus dem süddeutschen Raum reisten an, um mit diesen beiden in der Karatewelt sehr bekannten und geschätzten Sensei zu trainieren und mit dem Nagolder Dojo gemeinsam dieses Jubiläum begehen zu können.

Im Anschluss an den Lehrgang, nahm Markus Rues von mehr als 20 Teilnehmern und Teilnehmerinnen aller Altersklassen und aller Kyu-Grade aus Nagold, Schwendi, Neckarrems und Wangen im Allgäu Prüfungen ab.Von Dojo Nagold nahmen erfolgreich teil: Zum 7. Kyu: Noah Leukam (diesmal der jüngste mit zehn Jahren), Markus Leukam, Marcel Neumann, Joachim Weiss. Zum 6. Kyu: Lea Leukam, Nadine Herrmann. Zum 2. Kyu: Richard Kammler, Sven Armbruster und Julia Gauß.

Eisberghalle ist das eigentliche Jubiläumsgeschenk der Stadt

Dojo-Leiter Martin Schlenker begrüßte zur abendlichen Jubiläumsfeier Mitglieder sowie Gäste aus nah und fern. Ebenso Oberbürgermeister Jürgen Großmann, der es sich nicht nehmen ließ, ein Grußwort an die Anwesenden zu richten. Er lobte besonders die Jugendarbeit im VfL sowie in der Abteilung. Großmann überreichte ein kleines Geldgeschenk und warf den Blick nach vorne: „Die in den kommenden Jahren neu entstehende und modernisierte Eisberghalle ist das eigentliche Jubiläumsgeschenk der Stadt an das Dojo“.

Der zweite Vorsitzende des VfL Nagold, Uli Hammann, hatte in seiner Ansprache die Werte des Karate zum Thema, sowie die Vorteile der Vielfalt in einem Mehrspartenverein, wie dem VfL Nagold.

Elvis Presley war einer seiner Schüler

Markus Rues aus Konstanz, der seit kurzem, neben seiner Tätigkeit als Bundesjugendtrainer, auch der Präsident des DJKB, des deutschen Ablegers der Japan Karate Association ist, erzählte den beinahe 100 Gästen über die Geschichte des Karate in Deutschland. Im Jahr 1957 wurde das erste Dojo durch Jürgen Seydel in Bad Homburg gegründet. Elvis Presley war während seiner Militärzeit einer seiner Schüler. Wenn man diese Gründerzeit betrachtet, dann war das Nagolder Dojo eines der frühen Dojos in Baden-Württemberg. Wie beide Redner vor ihm, betonte auch Markus Rues zudem die Wichtigkeit des Ehrenamtes in einem Verein und das Engagement jedes Einzelnen für die Gesellschaft.

Im Anschluss unterwies er OB Großmann, Uli Hammann und Ulrike Fürgut, Geschäftsführerin des VfL Nagold, in der Ausübung eines karatetypischen Fauststoßes, einem Zuki mit Kiai. Nach seiner Rede übermittelte Markus Rues, in seinem Amt als Präsident, dem Dojo Nagold eine durch den DJKB verliehene Ehrenurkunde für das 50-jährige Bestehen.