Dienst am Pool: Hannah Buntz, Damaris Denkinger und Ursula Köbele hielten gestern das Junginger Bad am Laufen. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder-Bote

Junginger Freibad bietet Entspannung pur / Am Kiosk arbeiten Ehrenamtliche / Hoffnung auf mehr Gäste

Von Klaus Stopper

Jungingen. Blau plätschert's im Pool, auf dem Volleyballfeld hechten junge Menschen in den Sand, Mütter entspannen auf Liegestühlen, der Nachwuchs tobt im Wasser – im Junginger Freibad werden Sommerträume wahr.

Allerdings: Der Kiosk hat nur geöffnet, wenn ehrenamtlicher Helfer Dienst tun. Zuständig dafür ist der Freibad-Förderverein. Gestern waren dort Hannah Buntz und Damaris Denkinger im Einsatz. Beides keine Mitglieder im Förderverein, aber egal. "Wir haben gesehen, dass niemand auf der Helferliste stand, und sind eingesprungen, weil wir sowieso gerade frei haben."

Morgens um elf sitzen sie entspannt unter dem Sonnenschirm vor dem Kiosk. Die regelmäßig etwa zehn Frühschwimmer sind weg, die Kinder kommen meist erst nach dem Mittagessen. Dann werden Pommes und Würstchen gebruzzelt, "also vor allem an den Wochenenden geht es schon rund hier", sagt Hannah Buntz. Sie selbst macht ein-, zweimal pro Jahr Dienst, "andere sind viel öfters hier", betont sie. Weil ihr die Routine fehlt, "hatte ich heute morgen Probleme, den Rolladen am Kiosk hochzukriegen". Den Rest habe sie im Griff.

Mit den Kiosk-Helferinnen am Tisch sitzt auch Elke König, ausgebildete Rettungsschwimmerin und von der Gemeinde als Stellvertreterin für Schwimmmeisterin Ursula Köberle im Einsatz. Auch sie hat es gerade ruhig. Nur ein Mann zieht im 24 Grad warmen Wasser seine Runden. Dass der einen Wadenkrampf kriegt und sie ihn retten muss, damit ist eher nicht zu rechnen. "Der ist hier Stammgast", sagt sie.

Volle Konzentration ist dagegen gefragt, wenn Kinder im Wasser sind. Manchmal nimmt sie auch die Prüfungen für das "Seepferdchen" ab. Manche Kinder haben diese Hürde nach dem DLRG-Schwimmkurs nicht geschafft, "die kommen dann mit ihren Eltern, trainieren hier fleißig und dann klappt das auch bald". Kleine Besonderheit dabei in Jungingen: Das Becken ist nur 20 Meter lang, geschwommen werden müssen aber 25 Meter. "Da müssen die halt vor dem Beckenrand umdrehen, dann geht das schon", erklärt Elke König.

Auch auf der Liegewiese lässt sich das Leben genießen. "Wer in Jungingen gerade frei hat und nicht weggefahren ist, der kommt im Lauf vom Tag ins Bad", erklärt Hannah Buntz. Sie selber spielt hier manchmal Beach-Volleyball. Stundenlang. "Ich kann da kaum aufhören, mir tun schon die Handgelenke weh", sagt sie. Aber der Sand sei sehr weich. Das Bad sei einfach ein schöner Treffpunkt.

Der Junginger Kämmerer Michael Henne würde sich allerdings freuen, wenn noch mehr Gäste kämen. "Wir erreichen bislang nicht ganz die Besucherzahlen vom Vorjahr", erklärte er auf Nachfrage unserer Zeitung. Woran das liegt? "In irgendeiner Form ist immer das Wetter schuld", ist er sich sicher. Die kühle Zeit vor den Sommerferien habe sich einfach in den Zahlen niedergeschlagen.

Am Tisch neben dem Schwimmbecken im Freibad gestern spielten solche Überlegungen aber keine Rolle. "Dieses Bad bietet die pure Entspannung", versichert Hannah Buntz. Diese Einrichtung zu erhalten, dafür lohne es sich auf jeden Fall, auch mal einen Nachmittag lang ehrenamtlich hinter der Fritteuse zu stehen.

u Das Bad hat Montag bis Freitag von 13 bis 20 Uhr geöffnet, samstags, sonntags und feiertags von 10 bis 20 Uhr.