Gemeinderat verabschiedet sich vom "BiBu" / Weitere Alternativen sollen geprüft werden

Von Judith Midinet

Bisingen. Der "BiBu" wird zum Fahrplanwechsel im Dezember eingestellt, das ist entschiedene Sache. Nun überlegen Verwaltung und Gemeinderat, welches Konzept einen entsprechenden Ersatz bieten kann.

Mobilität bleibt in Bisingen weiterhin ein Thema, auch wenn die Ortsbuslinie 308 "BiBu" zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember eingestellt wird. Die Frage bleibt nur weiterhin, welches Konzept ist für die Gemeinde geeignet?

Aus diesem Anlass stellte Frank Wiest vom Busunternehmen Wiest und Schürmann das Rufbus-Konzept in der Gemeinderatssitzung am vergangenen Dienstag vor. Der Rufbus wäre nicht an einen festen Fahrplan gebunden und könnte auch die Ortsteile mit einbinden. Haltestellen wären zwar nicht direkt an der Haustür, aber in einem Abstand von 300 Meter. "Einen Abholdienst direkt von der Haustür wäre schwierig, da wir da in den Taxi-Bereich kommen und das muss vom Regierungspräsidium genehmigt werden", erklärte Wiest. Betriebszeiten wären von 8.30 bis 16.30 Uhr. Als Fahrzeug könnte ein "Niederflurbus" eingesetzt werden, der auch den Einstieg für Menschen mit Rollator oder Rollstuhl ermöglicht. Auch an diesem Konzept würde sich der Landkreis wieder finanziell beteiligen, da es kreisweit Modellcharakter hätte. "Wir haben noch keine Finanzierung, es handelt sich bis jetzt nur um eine Möglichkeit", stellt Bürgermeister Roman Waizenegger klar, "Fakt ist, dass es nicht günstiger wird."

"Ich hoffe, die Haltestellen werden nicht weniger", sagte Wessingens Ortsvorsteher Joachim Breimesser, der sich für das Rufbus-Konzept aussprach, sich allerdings einen "Von-Haustür-zu-Haustür-Service" gewünscht hätte. Andreas Klausmann, Ortsvorsteher von Zimmern, sprach sich ebenfalls dafür aus. Mit dem Konzept könnte der Kindergartenbusverkehr nach Wessingen aufgefangen werden.

Ratsmitglied Klaus Ertl (Freie Wähler) kritisierte, dass der Rufbus erst um 8.30 Uhr starten würde. "Wir müssen früher anfangen", sagte er. Außerdem müsste die Mobilität von älteren Menschen berücksichtigt werden und "die wollen vor der Tür abgeholt werden". "Außerdem stört mich", sagte Ertl, "dass die Route nach Kosten-Nutzen-Gründen geplant ist und die ist nicht deckungsgleich mit unseren Interessen." Man müsse aus den Erfahrungen mit dem "BiBu" lernen. Ertl beantragte deshalb, dass die Verwaltung nach weiteren Alternativen suche. Wilfried Pflumm (Freie Wähler) plädierte ebenfalls, dass der Bus früher fahren müsse, vor allem, wenn ihn auch die Kindergartenkinder nutzen wollten. "Eigentlich gibt es zu wenig Kunden", gab Johannes Ertelt (CDU) zu Bedenken und schlug vor, das Rufbus-Konzept auch auf angrenzende Gemeinden auszudehnen. Frank Wiest begründete die Fahrzeiten des Rufbusses aus Kostengründen: "Morgens sind Fahrer und Busse im Schulverkehr eingebunden." Weitere Fahrer für den Rufbus einzustellen sei eine Kostenfrage. Auch eine Ausweitung auf weitere Gemeinden hielt er für schwierig, da dann eventuell die Zeit für Fahrten in Bisingen fehle, wenn der Bus gerade in anderen Gemeinden unterwegs sei. "Da müsste man erst sehen, ob man die Luft dazu hat", sagte Wiest.

"Das Konzept ist zu nah am alten", war das Urteil von Kuno Konstanter (Freie Wähler), "das funktioniert nur als Taxi." Gisela Birr (SPD) hielt das Konzept für "gut", gab aber zu Bedenken, dass es "mit den Kosten steht und fällt".

Die Gemeinde prüft nun weitere mögliche Konzepte. "Eine Haustür-Abholung und niedrige Kosten wird es nicht geben", sagte Bürgermeister Roman Waizenegger abschließend.