Die Urnenwand auf dem Junginger Friedhof: Trotz einer Anhebung der Gebühren für diese Art von Bestattung von 283 auf satte 1348 Euro bleibt diese Variante die günstigste. Foto: Huger Foto: Schwarzwälder-Bote

Bestattungen: Urnenwand bleibt ab 1. Juni die günstigste Variante auf dem Junginger Friedhof

Von Maja Dick

Der Gemeinderat Jungingen hat gestern Abend eine satte Erhöhung der Friedhofsgebühren zum 1. Juni des Jahres beschlossen. Nötig war das, weil in den letzten Jahren knapp 55 000 Euro Verlust pro Jahr eingefahren wurden.

Jungingen. Vorneweg: Bürgermeister Harry Frick und der Gemeinderat wollen das Geld, das durch die Erhöhung in die Kasse der Gemeinde fließt, für andere Projekte der Gemeinde – wie zum Beispiel Straßensanierung – stecken.

Ralf Härtel von der Allevo Kommunalberatung stellte dem Rat seine Kalkulation für die Friedhofsgebühren vor und spielte dabei drei Varianten durch. Eine Erhöhung der Gebühren, mit der 40 Prozent der Gesamtkosten bei Bestattungen gedeckt sind, eine Variante, die 45 Prozent abdeckt und eine Variante, die 50 Prozent abdeckt. Der Beschlussvorschlag der Verwaltung war die Variante mit 45 Prozent. Dem Antrag von Hanspeter Pröbster (Freie Wähler) die die 50-Prozent-Variante zu beschließen, folgte dann aber die Mehrheit der Räte bei vier Enthaltungen.

Am Beispiel einer Bestattung in einem Reihengrab (auf 30 Jahre) bedeutet das in Euro: 831 Euro muss als Bestattungsgebühr gezahlt werden, 155 Euro kommen dazu für die Benutzung der Leichen- beziehungsweise Aussegnungshalle, und die Grabnutzungsgebühren belaufen sich dazu noch auf 2202 Euro. Alles in allem kostet eine solche Reihengrabbestattung also ab 1. Juni 3188 Euro.

Das Geld soll in andere kommunale Projekte fließen

Die letzte Erhöhung hatte es vor etwa fünf Jahren gegeben, von damals an bis zum nächsten 31. Mai kostete – beziehungsweise kostet – die Bestattung in einem Reihengrab "nur" 1726 Euro. Die alte Gebühr deckte nur etwa 27 Prozent der Gesamtkosten ab, daher die hohen Defizite der Gemeinde. Die günstigste Variante bleibt übrigens die Bestattung im Urnenreihengrab in der Urnenwand, sie kostet in Zukunft 1348 Euro satt wie bisher 283 Euro.

Allen voran Pröbster und weitere Räte von den Freien Wählern und der CDU argumentierten gegen den 45-Prozent-Vorschlag mit den folgenden Gründen: Man wolle nicht in ein paar Jahren nicht wieder feststellen müssen, dass man zu niedrig kalkuliert habe. Das Geld wolle man lieber in andere Projekte wie Kindergarten und ähnliches stecken. Da sei das Geld nötig.

Die neuen Gebühren wurden dann also einstimmig beschlossen und gelten bis ins Jahr 2020.