Vor allem im Herbst und im Winter ist das Feldkreuz am ehemaligen Wasserhochbehälter auf der Sonnenhalde in Jungingen von weit her zu sehen. Am Donnerstag wird das sanierte Kreuz geweiht. Foto: Rapthel-Kieser Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirchengemeinde: Feier nach Sanierung / Andacht am Donnerstag mit Pfarrer Konrad Bueb

Seit 1899 steht an einer exponierten Stelle am alten Wasserhochbehälter in Jungingen über dem Killertal ein Feldkreuz. Mit Spenden und ehrenamtlicher Arbeit wurde es jetzt saniert. Das Kreuz wird am Donnerstag, 11. August, ab 19 Uhr von Pfarrer Konrad Bueb geweiht.

Jungingen . "Ich erinnere mich noch daran, in meiner Kindheit war das der schönste Platz, um Maikäfer zu fangen", erzählt die 66-jährige Wilma Evers über diese Lichtung hoch über Jungingen. Die ehemalige Vorsitzende des Kirchengemeinderats hat schon 2014 die Sanierung des Feldkreuzes angeregt, Spenden gesammelt und ist nun zufrieden, dass das alte Kreuz im neuen Glanz erstrahlt. "Leider weiß man eigentlich gar nichts darüber, warum es dort aufgestellt wurde, nur, dass es im Jahre 1899 war", so Evers. Sechs Jahre später, im Jahr 1905, wurde dann der schmucke Wasserhochbehälter davor gebaut, inzwischen ist er längst still gelegt. Nachdem von zwei Stiftungen 1500 Euro zusammen gekommen waren, hat der Bauhof das alte Kreuz im November 2014 abmontiert. Es war total verwittert und auch nicht mehr das Original aus dem Jahr 1899. Denn bereits 1939 und 1974 war es erneuert worden.

Die Bauhofarbeiter Markus Evers und Frieder Heizmann unter Mitwirkung des Bauhofleiters Klaus Ritter schafften vor zwei Jahren das dritte schadhafte Kreuz mit Hilfe eines Radladers vom Berg. Keine leichte Sache, denn es ist 4,80 Meter hoch und 1,8 Meter breit. Für das neue Kreuz hatte die Gemeinde Jungingen eine stattliche Eiche aus dem eigenen Wald gestiftet, die wurde von einem mobilen Sägewerk in zwei Stämme geschnitten, um daraus den Hoch- und den Querbalken zu zimmern, was die Bauhofmitarbeiter übernahmen. Auch der Corpus war ziemlich in Mitleidenschaft gezogen, er wurde repariert und von dem Junginger Maler Bertram Kohler wieder hergerichtet und bemalt. Das alte Kreuz enthielt zudem eine kleine Schatulle. In dem war ein Briefumschlag aus dem Jahr 1899 mit verschiedenen Medaillons. Bei jeder Renovierung wurde es um einige Zeitzeugnisse, etwa den Fotos der aktuellen Päpste, ergänzt.

In Schatulle befindet sich ein Bild des derzeitigen Papstes

Wilma Evers hat jetzt das Bild des derzeitigen Papstes sowie eine Faltblatt über die Seelsorgeeinheit und einen Kirchenführer hinein gelegt. Diesmal wurde die Schatulle ganz oben im senkrechten Balken eingelassen. Dort ist es durch das Kupferdach, welches über den Balken angebracht wurde, zusätzlich geschützt.

Mit einer Andacht von Pfarrer Konrad Bueb wird das Feldkreuz am kommenden Donnerstag um 19 Uhr, geweiht. Die Alphornbläser werden aufspielen. Nach dem Weihe-Gottesdienst oben auf der Sonnenhalde gibt es ein Glas Sekt.