Einfahrt im Bahnhof St. Georgen bei strahlendem Sonnenschein: Das „Stuttgarter Rössle“ macht etwas her. Foto: Schuster

Die Schwarzwaldbahn feiert einen „runden“ Geburtstag – am 10. November wird sie stolze 150 Jahre alt. Sie gilt als eine der schönsten und interessantesten Strecken, die das deutsche Eisenbahnnetz zu bieten hat.

Anlässlich dieses Jubiläums gab es vergangenen Samstag eine exklusive Sonderfahrt von Karlsruhe nach Radolfzell. Die DB regio Südbaden hatte sich für dieses Ereignis etwas ganz Besonderes einfallen lassen und das passte richtig gut: Das „Stuttgarter Rössle“, ein historischer Triebwagenzug aus den fünfziger Jahren, kam zum Einsatz.

Die über 80 Fahrgäste – darunter auch der eine oder andere Bürgermeister und Tourismusmanager aus Orten, die an der Strecke liegen – waren allesamt begeistert. Ein kurzer Blick in die Historie dieser wichtigen Querverbindung durch den Schwarzwald, die auch eine überregional bekannte und beliebte Touristenattraktion darstellt: Planung und Bau sind eng mit dem badischen Bauingenieur Robert Gerwig verknüpft.

Technische Herausforderung

Die besondere technische Herausforderung war damals, den Höhenunterschied zwischen Hornberg und der Passhöhe Sommerau – immerhin 448 Höhenmeter – zu überwinden. Gerwig löste das Problem auf geradezu revolutionäre Weise: Er baute zwei Doppelschleifen und – weltweit erstmals – Kehrtunnel ein. Insgesamt 39 Tunnel mussten gegraben werden.

Hier übt schon mal der Nachwuchs: Im Infomobil der DB regio herrscht reger Andrang. Foto: Schuster

In Hornberg verläuft die Trassenführung über das prächtige Viadukt – ein atemberaubender Blickfang. Nach rund achtjähriger Bauzeit konnte 1873 die Verbindung der Öffentlichkeit übergeben werden.

Die Bahn verwöhnte ihre Gäste auf dieser Jubiläumsfahrt mit einem tollen Reiseerlebnis bei herrlichem Sommerwetter sowie einem Catering, bei dem kaum ein Gaumenwunsch offenblieb. Es gab unterwegs viel Zeit für anregende Gespräche und Informationsaustausch zum Thema Schwarzwaldbahn. DB Regio-Manager Dirk Andres nannte interessante Details rund um diese ganz besondere Bahnstrecke. Dabei wurde auch das in letzter Zeit auftretende Problem der sehr lauten Züge thematisiert. Wie Andres erklärte, arbeite man mit Hochdruck daran, dem Übel auf die Spur zu kommen. Bis dato sei allerdings nur soviel klar, dass das Problem ganz offensichtlich von den einzelnen Waggons abhängig sei.

Eine Erfolgsgeschichte

St. Georgens Bürgermeister Michael Rieger bezeichnete die Schwarzwaldbahn als eine Erfolgsgeschichte. Es werde stetig investiert. „Offensichtlich glaubt die Bahn an die Strecke.“ Tribergs Verantwortlicher für Stadtmarketing, Nikolaus Arnold, stellte die Bedeutung der Bahn für den Tourismus heraus. Ins gleiche Horn stießen Gutachs Bürgermeister Siegfried Eckert und die Geschäftsführerin des Freilichtmuseums Vogtsbauernhof, Margit Langer.

Die Trachtenträgerinnen aus der Heimat des weltberühmten Bollenhuts waren denn auch einer der meistfotografierten Objekte auf dieser sehr gelungenen Jubiläumsfahrt. In Radolfzell bestand ausgiebig Gelegenheit, das Altstadtfest zu besuchen, ehe es gegen Abend dann wieder hieß: „Alles einsteigen“ zur Rückreise nach Karlsruhe.