Blackbirds: Jettinger Sänger begeistern bei zwei Auftritten mit nachdenklichen und fröhlichen Liedern

Von Jacqueline Geisel

Die Augen schließen, einfach nur zuhören, sich von der Musik tragen lassen und hin und wieder mitsingen. Dazu luden die Blackbirds bei zwei Konzerten in den evangelischen Jettinger Kirchen ein.

Jettingen. "Amazing Grace", geschrieben von John Newton Anfang des 19. Jahrhunderts, ist nicht nur einer der bekanntesten Gospels aller Zeiten. "Amazing Grace" war auch der Titel der Blackbirds-Konzerte. Das titelgebende Stück gehörte in einer jazzig-swingenden Fassung natürlich zum Programm.

Das musikalische Spektrum war jedoch noch viel breiter und umfasste mehr als die klassischen, geistlichen Lieder "Du bist heilig", "All of your creation" und "We will stay". Eine beschleunigte Version des Pophits "Hey brother", bekannt durch "Avicii", oder auch "African Sanctus" von Carole Stephens – gesungen in Lateinisch, Suaheli und Englisch – brachten Schwung und gute Laune in die Gotteshäuser.

Im Zeichen des Friedens stand das auf hebräisch gesungene "Lo Yissa goy", was nicht weniger flott, rhythmisch und mitreißend daherkam.

Gary Olivers "Holy" spiegelte den Charakter des gesamten Konzertes in nur wenigen Minuten wider. Ein andächtiger Beginn, ein zügiger Wechsel zu gut gelaunter, geistlicher Pop-Gospel-Musik sowie Rhythmus und Text mit Ohrwurmcharakter. Musik zum Mitklatschen, fröhliche Musik, die Spaß macht und einen geistlichen Hintergrund hat.

Ruhigere Kompositionen wie Amy Grants "Thy Word" und Diana Ross’ Popballade "If we hold on together" fügten sich dennoch nahtlos in das Programm ein.

Die Chorleitung lag in den geübten Händen von Peter Eisele. Regine Lang und Jürgen Wollschläger traten als Solisten an das Mikrofon.

Instrumental begleitet wurden die mehr als 60 Gospelsänger von Martin Schneider (E-Piano), Klaus Schneider (Saxofone, Flöte), Mathias Bär (Schlagzeug) und Margit Arndt-Leibinger (Flöte). Saxofon, Piano und Schlagzeug brachten mit mehreren Zwischenspielen zusätzliche Abwechslung in das sowieso schon vielseitige Programm.

Zu ihrem Repertoire gehörte unter anderem Joe Cockers unvergessene Liebesballade "You are so beautiful". Für "School" von der Softrockgruppe "Supertramp" packte Saxofonist Klaus Schneider die Mundharmonika aus.

Zwischendurch rief der Chor immer wieder zum Mitsingen auf. Gemeinsam stimmten die rund 300 Besucher an jedem der beiden Konzertabende Lieder wie "Gib uns Frieden jeden Tag", "Von guten Mächten wunderbar geborgen" und "Geh unter der Gnade" an.

Noch mehr Begeisterung zeigte das Publikum jedoch beim Applaudieren, Pfeifen und Jubeln nach jedem Liedvortrag. Für die Zugaben "Mercy, Mercy, Mercy" von Josef Zawinul und "Hey brother" standen die inzwischen für Gospel restlos begeisterten Zuhörer sogar geschlossen auf und klatschten und wippten zur Melodie.