Der in die Jahre gekommene Einsatzleitwagen Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Beschaffung: Kommandant Steffen Ruß blickt auch auf prekären Einsatz bei Scheunenbrand zurück

Jettingen. 20 Jahre hat er auf dem Buckel, nun hat ihm der Rost fast den Garaus gemacht: der Einsatzleitwagen der Jettinger Wehr. Der Gemeinderat stimmte einer Ersatzbeschaffung geschlossen zu.

Im Jahr 2010 bekam die Feuerwehr einen neuen Mannschaftstransportwagen (MTW). Das Altmodell baute Edgar Görlach in Eigenleistung zu einem neuen Einsatzleitwagen aus. Inzwischen ist das Fahrzeug 20 Jahre alt und hat knapp 100 000 Kilometer auf dem Tacho – viel für einen Einsatzleitwagen bei einer Feuerwehr dieser Größenordnung, wie Kommandant Steffen Ruß den Räten erklärte. Gewöhnlich seien es eher 30 000 bis 40 000 Kilometer nach 25 Jahren. Doch als MTW sei das Fahrzeug viel beansprucht worden, besonders für Fahrten zu verschiedenen Ausbildungen.

Eigentlich sollte erst 2019 ein neues Fahrzeug in die Garage rollen, aber bei der Voruntersuchung beim TÜV gab es schlechte Neuigkeiten: Das Fahrzeug ist verrostet und kann nur für viel Geld wieder Instand gesetzt werden. So ist die Zeit für eine Neuanschaffung schon jetzt gekommen.

Ein Multivan von VW mit Automatik und Allrad soll es werden. Für einen Sprinter oder ein ähnlich großes Fahrzeug sei in der Garage kein Platz. Das ausgesuchte Modell hat laut Ruß den Vorteil, dass es ein mittelhohes Dach mitbringt. "Da können wir unheimlich viel Technik verstecken", so der Kommandant.

Die Platzbeschränkung sei bei der Entscheidung jedoch zweitrangig gewesen. "Für uns ist das Auto zweckmäßig und groß genug", hob Ruß hervor. Die Räte teilten diese Meinung und stimmten geschlossen dafür. Zunächst wird das Fahrgestell für etwa 44 000 Euro angeschafft. Später kommt die technische Ausstattung hinzu. Voraussichtlich werden sich die Gesamtkosten auf 120 000 Euro belaufen, wie Ruß schätzte. Bei der Feuerwehrhocketse Mitte September 2018 kann das neue Einsatzleitfahrzeug vielleicht schon übergeben werden.

Selten habe der Gemeinderat die Gelegenheit, sich selbst anzuschauen, wie "eine Investition dann nachher verwendet" wird, sagte Bürgermeister Hans Michael Burkhardt. Deswegen ließ Steffen Ruß in einem kurzen Bericht noch einmal den Großeinsatz in der Nagolder Straße am 2. Oktober Revue passieren. Eine Scheune hatte aus ungeklärten Gründen Feuer gefangen. Mehrere Bilder und ein Video erinnerten an die Flammen, die Rauchschwaden und den Funkenflug, der in dieser Nacht viele Einsatzkräfte aus vielen Wehren beschäftigte. Zwei Feuerwehrleute hatten sich bei diesem Einsatz leicht verletzt.

Es sei ein "prekärer Einsatz von der Gefahrensituation her" gewesen, so Ruß. Anhand mehrerer Schaubilder erklärte er den Gemeinderäten, wie die Einsatzkräfte vorgingen, wo die Schwierigkeiten lagen und wie die einzelnen Trupps ihren Aufgaben nachkamen. Mit Applaus und Klopfen auf die Tische dankte das Gremium der Feuerwehr für ihren Einsatz.