Kreuzlinde muss zurückgeschnitten werden / Ulrich Alber stellt Forstbetriebsplan vor

Von Jacqueline Geisel

Jettingen. Eine schwere Entscheidung stand dem Jettinger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung bevor: Die Kreuzenlinde ist eine Gefahr für die Verkehrssicherheit, aber auch ein geschätztes Naturdenkmal. Nach langer Diskussion rang sich das Gremium dazu durch, den altehrwürdigen Baum zurückschneiden zu lassen.

Seit vielen Jahren wird die Kreuzenlinde immer wieder aufs Neue mit Stahlseilen gesichert oder mit Holzbalken gestützt. Im Jahr 2007 wurde zuletzt ein Gutachten angefertigt und die Sicherung verstärkt. Nun allerdings hat einer der beiden großen Hauptäste einen Sturmschaden erlitten. Ein großer Riss macht den schweren Ast instabil und zur Gefahr für Fußgänger. Der nahegelegene Gehweg wurde deswegen bereits abgesperrt.

Die Gemeinde gab daraufhin ein erneutes Gutachten in Auftrag. Fachmann Lothar Wessolly war auch optimistisch, dass eine Verstärkung der Sicherung bereits genüge. Doch Gartenbautechniker Klaus Lüth ist skeptisch, wie stabil der von einem Pilz befallene Baum noch ist.

Nach langer Diskussion und schweren Herzens beschloss das Gremium daher bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung, dass der 500 Jahre alte Baum zugunsten der Verkehrssicherheit zurückgeschnitten werden soll. In welchem Umfang dies notwendig sei, müssten die Arbeiter vor Ort entscheiden.

Nicht um einen, sondern alle Bäume der Gemeinde ging es Revierförster Ulrich Alber. Er stellte den forstlichen Betriebsplan für das kommende Jahr vor. Insgesamt sei mit Einnahmen durch den Holzverkauf in Höhe von 90 000 Euro und Ausgaben – unter anderem für Waldarbeiter und Waldwegspflege – von etwa 97 600 Euro zu rechnen. Für einen so sturmgeschädigten Betrieb sei dies eine gute Bilanz, so Alber.

Außerdem wies er auf die bevorstehende Drückjagd hin, an der elf Reviere von Haslach über Jettingen, Kuppingen und Oberjesingen bis Deckenpfronn beteiligt sein werden. Am 6. Dezember wird deswegen die B 28 zwischen dem Umspannwerk und der Abzweigung nach Haslach in Richtung Herrenberg von 8.30 bis 15 Uhr gesperrt. Dies diene sowohl der Sicherheit der Jägergruppen mit ihren Hunden als auch der Sicherheit der Autofahrer vor sich auf die Straße flüchtenden Wildschweinen.