Ursula und Peter Maisch feiern feiern das Fest der goldenen Hochzeit. Foto: Rennig Foto: Schwarzwälder-Bote

Goldene Hochzeit: Ursula und Peter Maisch feiern heute

Jettingen. Eines war Peter Maisch, der beruflich viel herumgekommen ist, damals klar: In Jettingen würde er nicht Fuß fassen wollen. Inzwischen fühlt er sich mit seiner Frau Ursula, mit der er heute das Fest der goldenen Hochzeit begeht, dort seit fast 30 Jahren wohl.

Als Peter Maisch am Tag des Attentates im Juli 1944 in Stuttgart das Licht der Welt erblickte, war sein Vater bereits im Krieg umgekommen. In Mönchberg aufgewachsen, machte Peter Maisch bei der EVS eine Lehre zum Starkstrom-Elektriker und war dann einige Jahre auf Montage.

Weil sich die Familie höhere Schule und Studium nicht leisten konnte, hatte der junge Mann seinen Traum vom Pilotenberuf aufgeben müssen.

Bereits während der Lehre engagierte sich Peter Maisch beim DLRG und brachte Kindern das Schwimmen bei. Im Herrenberger Freibad fiel er der damals knapp 17-jährigen Ursula Mehnert auf, die gerade eine Schneiderlehre machte und wie viele junge Leute gerne das Freibad als Begegnungsstätte aufsuchte.

1947 in Eutin geboren, war Ursula Mehnert mit ihrer Zwillingsschwester und zwei älteren Geschwistern durch den Beruf des Vaters bedingt, nach Herrenberg gezogen.

Mit dem Antrag hat er etwas gezögert

Obwohl Peter Maisch die junge Frau durchaus gefiel, zögerte er noch eine Weile mit seinem Antrag.

Ursula Mehnert absolvierte nach der Lehre ein Haushaltsjahr im Gärtringer "Schwalbenhof", wo damals zahlreiche Berühmtheiten ein und aus gingen.

Dass Peter Maisch in Dusslingen eine Stelle als Bezirksstellenleiter mitsamt Wohnung in Aussicht hatte, beschleunigte die Hochzeitspläne, und so gab sich das Paar 1966 in der Herrenberger Stiftskirche das Jawort. 1971, kurz vor der Geburt der älteren Tochter, absolvierte Peter Maisch die Meisterprüfung und wechselte 1978 zur Hauptverwaltung der EVS in Stuttgart, war dort auch Betriebsrat und drei Jahre lang Betriebsratsvorsitzender.

Als 1998 das Umspannwerk in Jettingen geschlossen wurde, wechselte Peter Maisch in den Vertrieb der EVS in Stuttgart. Die zahlreichen beruflichen Verpflichtungen führten ihn quer durch die Republik – eine große Belastung für das Familienleben, das durch eine zweite Tochter bereichert worden war.

Ursula Maisch arbeitete 19 Jahre lang als Angestellte in der Bäckerei Wörner, musste aber ihre Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Während Peter Maisch früher auch gerne Handball und Judo betrieb und als Hobbyfischer sechs Jahre lang Vorsitzender des Fischereivereins Herrenberg war, hat er seit zwei Jahren Golf für sich entdeckt.

Ursula Maisch, die gerne stickte oder quiltete, liest leidenschaftlich gerne, am liebsten Biografien. Mit der VHS Jettingen unternahm das Jubelpaar viele Reisen, nach Masuren, Irland, Schottland oder Kappadokien, aber immer wieder auch nach Italien.

Inzwischen richten sich die Urlaubspläne nach den beiden Töchtern, um auch die fünf Enkel immer wieder zu sehen, und so waren Maischs rund 15-mal in Toronto bei der jüngeren Tochter und in England, wo sie nun mit ihrer Familie lebt. Auch traf sich die ganze Familie zum Urlaub in Mexiko oder der Dominikanischen Republik.

Den besonderen Hochzeitstag will das Jubelpaar im September im großen Familienkreis in Frankfurt nachfeiern, wo die ältere Tochter lebt.