Jettingen erhält Europafahne / Bürgermeister Burkhardt: Auszeichnung ein Ansporn für die Zukunft

Von Jacqueline Geisel

Jettingen. "Eine Gemeinde, die sich in ganz besonderer und intensiver Weise für das Zusammenwachsen Europas und damit für die friedliche Zukunft unseres Kontinents einsetzt", so beschrieb Bernard Schreiner, Ehrenmitglied der parlamentarischen Versammlung des Europarats, die Gemeinde Jettingen. Er überreichte Bürgermeister Burkhardt stellvertretend die Europafahne.

Senones (Frankreich), Vernio (Italien) und Marchin (Belgien) – diese drei Städte sind wohl jedem Jettinger bekannt. Mit Senones verbindet die Jettinger schon seit dem Zweiten Weltkrieg eine gemeinsame Geschichte. Damals verbrachte der Kriegsgefangene Jules Vauthier einige Monate auf einem örtlichen Bauernhof. Freundschaften bildeten sich, und nach seiner Heimreise setzte er sich für die Partnerschaft beider Gemeinden ein. Vor 22 Jahren wurde diese Verbindung schließlich offiziell gemacht. Vor 13 Jahren folgte mit Vernio eine zweite Partnergemeinde. Diese Partnerschaften führten schließlich auch zur Freundschaft mit Marchin.

Für eben diese internationalen, langjährigen und freundschaftlichen Kontakte erhielt Jettingen am Sonntag in feierlichem Rahmen und vor knapp 200 Gästen die Europäische Ehrenfahne. "Unsere Vorfahren lagen sich damals noch in den Schützengräben gegenüber. Und heute bekommen wir gemeinsam die Europafahne als Anerkennung unserer Arbeit für die Völkerverständigung und den Frieden in Europa", betonte Bürgermeister Hans Michael Burkhardt. Und eben weil dies eine gemeinsame Leistung war, überreichte er den Vertretern aller befreundeten Gemeinden ebenfalls eine kleine Europafahne. Jede der Städte hatte eine kleine Delegation zu den Festlichkeiten geschickt.

Jean Luc Beverina, Bürgermeister von Senones, gab einen Rückblick auf die Geschichte seiner Stadt, bevor er die Partnerschaft lobte und zu andauerndem Engagement aufrief. Hans Michael Burkhardt pflichtete ihm bei: "Wir sehen die heutige Auszeichnung auch als Ansporn für die Zukunft."

Giovanni Morganti, Bürgermeister von Vernio, hat tiefes Vertrauen in die Verbindung der Gemeinden: "Nichts wird diese Partnerschaft trüben, weil unsere Gemeinden aus vernünftig denkenden Menschen bestehen, die sich über Ideen austauschen, Aufgaben zur Integration wahrnehmen und dadurch das Zusammenwachsen und die Einheit Europas vorantreiben."

Auch Pierre Ferir aus Marchin lobte die internationalen Verbindungen der Gemeinden, besonders die "Bürger, die trotz Sprachbarrieren und geografischer Entfernung den Austausch bei kulturellen, sportlichen und festlichen Veranstaltungen betreiben".

Einen würdigen Abschluss fanden die Festlichkeiten mit dem gemeinsamen Singen der Europahymne und einem anschließenden Stehempfang. Für musikalische Auflockerung sorgten der Kindergarten der Albstraße, der Musikverein Unterjettingen sowie der Männergesangverein Liederkranz Oberjettingen.