Sonniger Frühlingstag im Kindergarten Albstraße. Da können die Kinder draußen spielen. Foto: Geideck

Bedarfsplanung für Kindergärten in Jettingen: Von 295 Plätzen werden derzeit 277 in Anspruch genommen.

Jettingen - Alles im grünen Bereich: Platzmangel herrscht in den Jettinger Kindergärten keiner. Auch für die Zukunft haben sie nach heutigem Stand ausreichend Kapazitäten. Das gilt allerdings nicht für die Krippen.Einmal im Jahr muss eine Kommune eine Kindergarten-Bedarfsplanung erstellen, um zu prüfen, ob für ihre jüngsten Einwohner genügend Betreuungsplätze vorgehalten werden können. In Jettingen konnte nun wenig überraschend festgestellt werden: Akuter Handlungsbedarf herrscht nicht. 295 Kindergartenplätze gibt es aktuell in der Gäugemeinde, davon werden 277 in Anspruch genommen. Die Auslastungsquote liegt damit bei 94 Prozent – ähnlich wie im Vorjahr.

Größter Kindergarten ist mit 59 Kindern die Albstraße, gefolgt von der Breite (51), dem Heubergring (50), dem Maria-Haarer-Kindergarten (49), der Schulstraße (44) und dem mit 25 Kindern stets ausgelasteten Waldkindergarten. Hinzu kommen Kinder in Tagespflege.

Für die kommenden Jahre rechnet Ordnungsamtsleiter Jochen Hasenburger, der für den Kindergartenbereich zuständig ist, mit zurückgehenden Kinderzahlen. Konkret wird von 260 bis 270 Kindergartenkindern ausgegangen. "Das aktuelle Angebot mit 295 Plätzen wird also voraussichtlich ausreichen", sagt Hasenburger.

Das gilt allerdings nicht für die Krippen, die sich in Jettingen immer größerer Beliebtheit erfreuen. Von den 68 Krippenplätzen sind aktuell 54 belegt. Vergangenes Jahr lag die Auslastung hier noch bei 60 Prozent, jetzt ist sie auf 79 Prozent gestiegen. "Das ist eine Zahl, die uns zu denken geben muss. Mittelfristig müssen wir mehr Krippenplätze schaffen", sagt Hasenburger. Besonders bei den Teilzeit-Krippenplätzen, die an nur zwei oder drei Tagen in der Woche in Anspruch genommen werden, sei die Nachfrage schon jetzt höher als das Angebot.

Reagieren will die Gemeinde auf diesen wachsenden Bereich mit zwei Strategien: Zum einen wolle man zeitweise mehr halbe Krippengruppen eröffnen, zum anderen Kinder bei Bedarf schon drei Monate vor Erreichen ihres dritten Geburtstags in den Kindergarten übernehmen, um so die Krippen zu entlasten.

Ein Anbau an einen Kindergarten sei indes nicht angedacht, ganz abgesehen von der Frage: An welchen überhaupt? Bürgermeister Hans Michael Burkhardt argumentiert: Erweitere man eine Einrichtung, bei der die Nachfrage nach Krippenplätzen jetzt besonders hoch sei, könne das in einem Jahr schon wieder ganz anders aussehen und sich der Bedarf hin zu einem anderen Kindergarten verlagern. Außerdem betont der Rathaus-Chef: Für die Krippen müsse zwar mehr Personal eingesetzt werden, aber nicht zwingend wesentlich mehr Platz vorhanden sein, zumal heute unterm Strich deutlich weniger Kinder die Kindergärten besuchen als früher.

Zu denken gibt derweil noch eine ganz andere Zahl: 60 Jettinger Kinder der kommunalen und kirchlichen Einrichtungen müssen an einer Sprachförderung teilnehmen, das ist mehr als jedes fünfte Kind. "Und das sind längst nicht nur Kinder aus Migrantenfamilien", merkt Hasenburger an.