Kastanienbäume und Winterlinden säumen kreisförmig das Rondell. An der Naturbühne ist unter der Überschrift „Vöhringen“ das rot-weiße Ortswappen angebracht. Foto: Fahrland

Standesamtliche Trauungen sind seit einigen Tagen am Rondell Vöhringen mitten im Grünen unter freiem Himmel möglich. Der Gemeinderat folgte einstimmig einem Antrag der CDU-Fraktion, das Flurstück am oberen Ende der Festallee als zusätzlichen Eheschließungsort zuzulassen.

Fraktionssprecherin Andrea Kopp teilte mit, die Widmung des Rosengartens am Zollernschloss in Balingen für Trauungen im Rahmen des Gartenschaujahres habe Pate gestanden bei der Idee, in Vöhringen einen Trauort für naturliebende Paare zu ermöglichen.

Voraussetzung für die dafür notwendige Widmung ist die Lage innerhalb des Standesamtsbezirks der jeweiligen Gemeinde. Laut Personenstandsgesetz soll die Eheschließung in einer der Bedeutung der Ehe entsprechenden würdigen Form vorgenommen werden. Die Entscheidung, geeignete Räume außerhalb des Dienstgebäudes des Standesamts zum zusätzlichen Trauzimmer zu bestimmen, können Gemeinden im Rahmen ihrer Organisationshoheit treffen. Seit der erfolgten Widmung stellt das Rondell eine Außenstelle des Standesamts Vöhringen dar.

Nur mobile Toiletten

Im Beschlussvorschlag war zunächst die Naturbühne explizit als Trauort genannt. Bürgermeister Stefan Hammer antwortete auf Rückfrage seiner ersten Stellvertreterin Angelika Stierle (FWV) zur Erforderlichkeit, die Stelle sei von der Verwaltung als besonders geeignet empfunden worden.

Die Begrenzung auf die Naturbühne wurde vor der Abstimmung aus dem Beschlussvorschlag gestrichen, um nachträgliche Zweifel an der Gültigkeit einer Eheschließung auszuschließen. Hammer teilte mit, aus Gründen der Diskretion und des Datenschutzes komme der Einsatz einer mobilen Beschallungsanlage eher nicht in Frage. Aufgrund der üblichen Dauer einer standesamtlichen Trauung von etwa 20 Minuten plus Vorlauf seien die fehlenden sanitären Anlagen von nachrangiger Bedeutung. Bei Bedarf könne der gemeindeeigene Toilettenwagen gebucht werden. Als Festplatz für die Hochzeitsfeier danach sei das Rondell aber nicht gedacht.

Blitz und Donner machen Ortswechsel erforderlich

Nach einem Ortstermin wurde die etwaige Einbeziehung der ehemaligen „Pflanzschule“ aufgrund der Kosten zur Ertüchtigung rasch verworfen. Für interessierte Paare gut zu wissen: Die Entscheidung, ob die Eheschließung aufgrund von Witterungseinflüssen oder anderen unvorhersehbaren Ereignissen in ein Trauzimmer verlegt werden muss, trifft der Standesbeamte. Blitz und Donner könnten den Heiratswilligen demnach kurzfristig einen Strich durch die Rechnung machen.

Eine Absage des vereinbarten Trautermins ist jedoch nicht zu befürchten, da die Gemeinde für die Möglichkeit der Verlegung Sorge tragen muss. Zulässige Alternativen sind das Trauzimmer oder der Sitzungssaal in Rathaus Vöhringen sowie der frisch renovierte Sitzungssaal in der Ortsverwaltung Wittershausen.