Der Hüfinger Heinz Klostermann ist zum vierten Mal Cego-Schwarzwaldmeister geworden und kann sich nicht nur über Titel und Wanderpokal freuen, sondern auch über eine viertägige Reise mit seiner Frau Conny nach Berlin. Foto: Lendle

Heinz Klostermann aus Hüfingen freut sich über Wanderpokal und Reise nach Berlin. Als 20-Jähriger erstes Turnier gewonnen.

Hüfingen - Der Hüfinger Heinz Klostermann ist zum vierten Mal Cego-Schwarzwaldmeister geworden.

Vor wenigen Tagen konnte er beim Finale der Cego-Schwarzwaldmeisterschaft in Freiburg den Wanderpokal wieder mit nach Hause nehmen, den er bereits in den Jahren 2003, 2004 und 2007 schon einmal in der Vitrine in seinem Haus in der Nepomuk-Schelble-Straße stehen hatte.

Dieses Mal hat Heinz Klostermann zum ersten Mal eine viertägige Reise nach Berlin gewonnen, die er zusammen mit seiner Frau Conny im Herbst antreten wird. Dabei wird das Ehepaar auch den Bundestag besichtigen, ein Treffen mit dem Bundestagsabgeordneten Thorsten Frei steht auch auf dem Programm. Beide freuen sich schon sehr auf die Reise, mit der Conny Klostermann für die zwölf Sonntage entschädigt wird, an denen ihr Mann in der Turniersaison unterwegs war, um Punkte zu sammeln.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Mit 5230 Punkten erreichte Klostermann in diesem Jahr seine persönliche Bestmarke und setzte sich gegen die 112 Konkurrenten im Finale deutlich durch. Das Endspiel in Freiburg war dann nur noch der Schlusspunkt, denn der meisterliche Cego-Spieler verfügte bereits über eine hohe Punktzahl aus den Vorentscheidungen. Da war der Schritt aufs Siegertreppchen nur noch ein kleiner.

Fragt man den frisch gekürten Schwarzwaldmeister, wie man solch ein erfolgreicher Cego-Spieler, wird antwortet er, dass das Kartenglück den größten Faktor beim Gewinnen ausmache. "Dazu kommen natürlich taktisches Vorgehen, eine gehörige Portion Ehrgeiz, viel Erfahrung und vor allen Dingen der richtige Riecher", lacht Heinz Klostermann, der von allem reichlich besitzt, aber vor allem den richtigen Riecher hat.

Der 48-jährige Familienvater stammt selbst aus einer Familie, in der das Kartenspiel zum Leben gehörte und stets griffbereit auf dem Tisch lag. Vom Vater lernte er die diversen Kartenspiele, unter anderem auch Cego, das man hier in Südbaden getrost als Kulturgut betrachten kann. Es wird hauptsächlich von älteren Männern gespielt, seit einigen Jahren mischen sich aber auch Frauen unter die vier Spieler an einem Tisch.

Im Alter von etwa 20 Jahren beteiligte sich Heinz Klostermann als junger Bursche erstmals an einem Preis-Cego in Gutmadingen, das er aus dem Stand heraus gewann. Beflügelt von diesem Erfolg stieg er fortan in das Geschehen ein und nahm an den Turnieren und an Preis-Cego-Spielen der Region teil. Schnell war den anderen alteingesessenen Cego-Spielern klar, dass sie mit Heinz Klostermann einen versierten Spieler vor sich hatten, dem das Spielfieber in den Adern pulsiert und der sehr erfolgreich war.

"Jeden Montag spiele ich mit Freunden im ›Alten Simpel‹ in Bräunlingen, das ist sozusagen unser Cego-Stammtisch", erzählt er. Ehefrau Conny und seine beiden Töchter wollen dagegen nicht mit ihm spielen, weder Cego noch was anderes. "Es macht einfach keinen Spaß, mit ihm zu spielen, weil er immer gewinnt und wir nie erfolgreich sind", gestehen sie alle drei.