Die Diskussionen im Vorfeld über den Erhalt oder Verlust des Kindergartens sorgt für ein enormes Interesse an der ersten Gmond in Sumpfohren. Foto: Wieland

Bürgerversammlung: Großes Interesse an Gmond. Alle kämpfen um den eigenen Kindergarten.

Hüfingen-Sumpfohren - Die Zukunft des Kindergartens und der Ausbau der Dorfstraße waren die großen Themen der ersten Gmond in Sumpfohren, die über 80 Bürger am Dienstagabend verfolgten.

Engagement: Ortsvorsteherin Ancilla Batsching bedankte sich eingangs für das anhaltende ehrenamtliche Engagement ihrer Bürger, dazu zählten im vergangenen Jahr das Reinigen des Storchennestes, der Dorfputz oder das Aufräumen des Rathaus-Obergeschosses. Ein Sonderlob kassierten Birgit Meier und Karlheinz Albicker für ihren täglichen Bus-Dienst. Die Südbaden-Bus hatte wegen der Baustelle im Ort angekündigt, dass man für die Busfahrer entweder Einweiser benötige oder Sumpfohren nicht mehr anfahre.

Trotz der Probleme mit den alten Asbestrohren im Untergrund zeigte sich Batsching zufrieden mit dem Fortschritt der Sansierung der Durchgangsstraße. Nicht glücklich ist man mit dem Vorgehen bei den Bordsteinen. Einige wurden erneuert, andere, offenbar ebenfalls in sehr schlechtem Zustand jedoch nicht. Hier erklärten Bürgermeister Anton Knapp und Stadtbaumeister Rafael Grimm, dass die eine Kostenfrage sei.

Ancilla Batsching teilte mit, dass sie mit der Pfarrgemeinderätin Ulrike Schöndienst ein Konzept für den Erhalt des Dorfkindergartens erarbeitet habe. Dieses Konzept habe sie bereits Bürgermeister Anton Knapp sowie Mario Isele, dem Geschäftsführer der Kindergärten der Verrechnungsstelle Stühlingen, vorgestellt. Dieser Plan sieht den Sumpfohrener Kindergarten nach einigen baulichen Veränderungen als zentrale Lösung vor.

Dieses Lösung sei wichtig für die Infrastruktur und die Attraktivität Sumpfohrens, meinte Batsching: "In Sumpfohren wollen wir kein neues Neubaugebiet, keinen Radweg, keine Umfahrung. Uns genügt der Erhalt des Kindergartens."

Bürgermeister Knapp betonte, dass ein zentraler Kindergarten für die betroffenen Ortsteile den Wandel der Gesellschaft berücksichtige und auch die Anforderungen an pädagogische Konzepte erfülle. Er stellte mit Verweis auf die Kernstadtangebote zudem dar, dass es aufgrund des Wandels des Arbeitsmarktes wichtig sei, entsprechende Öffnungszeiten oder eine Ganztagesbetreuung anbieten zu können. Jene mit verlängerten Öffnungszeiten seien fast überfüllt, während die Kinderzahl in Kindergärten ohne dieses Angebot sinke.

Er betonte ebenfalls, dass es sein persönliches Anliegen sei, dass die Kinder, welche später gemeinsam in eine Grundschule gehen würden, sich bereits in der Kleinkindbetreuung kennenlernen und gemeinsam spielen würden.

Knapp meinte auch, dass man sich bald auf eine Lösung verständigen sollte. Ständig neue Diskussionen würden viele Eltern in Bezug auf die Anmeldung ihrer Schützlinge in Dorfkindergärten verunsichern. Er teilte gleichfalls mit, dass der Gemeinderat ihm und der Verwaltung den Auftrag gegeben habe, alle Informationen zusammenzutragen, damit eine Entscheidung getroffen werden könne.

So habe man bereits Architekten beauftragt, die Gebäude in Sumpfohren und Behla zu begutachten und Umbaukosten für eine Zentralenlösung zu berechnen. Das Argument der Ortsvorsteherin, dass in Sumpfohren der Kindergarten die einzige öffentliche Einrichtung im Ort sei, ließ er nicht gelten und rechtfertigte dies damit, dass es pädagogisch nicht sinnvoll sei, in lediglich einer Gruppe zu arbeiten.

Dem Argument, dass eine Schließung des Kindergartens nicht nur das Dorf schwächen würde, sondern wegen der Auszeichnung des Bundes für vorbildliche Bauweise auch ein Imageschäden für die Stadt bedeuten würde, stimmte der Bürgermeister zu. Er sagte aber auch, dass jeder Stadtteil gute Argumente für den Erhalt des eigenen Kindergartens habe. Nach einigen Wortwechseln beendete der Bürgermeister Knapp aber die Diskussion mit dem Verweis, dass es hierzu einen noch nicht terminierten Infoabend geben werde.