Michael Kollmeier präsentiert eine Variantenstudie zur Hüfinger Verkehrssituation aus dem Jahr 1994. Peter Müller, Franz Albert hören interessiert zu. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Infrastruktur: Kollmeier stellt Plan vor / Statt Zebrastreifen lieber Querungsinsel

In den nächsten Jahren wird sich hinsichtlich der Verkehrsbelastung in und um Hüfingen einiges ändern. Mit diesem Vorsatz startete Bürgermeister Michael Kollmeier ins neue Jahr.

Hüfingen. Der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Peter Müller hatte zu einem Stammtisch zum Thema "Verkehrssituation in Hüfingen" eingeladen und viele Zuhörer begrüßt.

Wer sich der modernen Methode des Cross Mappings bedient und die Karte einer Großstadt wie jene von München über die von Hüfingen legt, erkennt rasch, dass Hüfingen zwar einen inneren Ring besitzt, aber bezüglich eines äußeren Rings zwischen Sägewerk und an der Siedlung in der Hochstraße vorbei ein gutes Stück fehlt.

Auch setzt sich Kollmeier dafür ein, im Zuge der Neustrukturierung die Feldwegesituation von Blumberg her kommend bis nach Donaueschingen neu zu überdenken. Der Bürgermeister legte dar, dass eine ideale Verkehrsinfrastruktur mehr voraussetze als eine bloße Temporeduktion. Es gelte, die Chance zu nutzen und die zu Beginn des kommenden Jahrzehnts vorgesehene Elektrifizierung der Höllentalbahn als alternative Verbindung ins Oberzentrum und nach Freiburg ins Konzept einzubinden. Wo immer möglich, zieht Kollmeier zudem Querungshilfen mit einer Insel in der Straßenmitte den Zebrastreifen vor. Diese wirken als Hindernis und Tempo reduzierend.

Auch das Radwegenetz möchte Kollmeier so vervollständigen, dass die Velofahrer sich sicher durch das Städtedreieck bewegen können. Hüfingen durchquerten diverse Kreis- und Landesstraßen, auf denen es nicht möglich sei, am Kreis oder am Land vorbei etwas zu ändern. Er präsentierte eine Variantenstudie, die der Gemeinderat 1994 in Auftrag gab. Er bezeichnete sie in ihren Grundstrukturen als noch zeitgemäß.

Einzige Alternative, einen äußeren Ring zu erhalten, bleibt für ihn die Möglichkeit, Hüfingen im Westen über das Gewann Siren und in der Fortsetzung auf Höhe Römerbad zwischen der L 181 und der B 31 zu umgehen. Eine deutliche Reduktion des Schwerlastverkehrs wäre die Folge. Zudem hätte die Verbindungsstraße zwischen den beiden übergeordneten Straßen auch positive Auswirkungen auf die Erreichbarkeit von Bräunlingens Industriegebiet Niederwiesen. Nach dem Vorschlag mit den äußeren Spangen hofft Kollmeier auf konstruktive Diskussionen im Gemeinderat.

In diesem Zusammenhang bezeichnete Kollmeier die ganzjährige Sperrung der Verbindungsstraße zwischen Bräunlingen und dem Gewerbegebiet in Döggingen wenig glücklich. Es gibt Regionen, in denen solche Straßen zumindest während der schneefreien Zeit befahrbar für den Lkw-Verkehr bleiben.

Bezüglich einer Temporeduzierung auf innerörtlichen Straßen machte der Bürgermeister wenig Hoffnung. Bislang sei dies nur möglich bei entsprechender Lärmbelastung, in Tourismusregionen (Beispiel Hagnau) oder im Bereich von Schulen oder Kindergärten (Wolterdingen).