Besuch der Grünen auf dem Biohof in Sumpfohren: Kreisvorsitzender Volker Goerz ( von links), Harald Ebner, Martina Braun, Roman Braun sowie die Landwirte Brigitte und Nicolas Batsching-Lemesle. Foto: Wieland Foto: Schwarzwälder-Bote

Bio-Landwirtschaft: Politiker der Grünen informieren sich über Käseherstellung auf dem Batsching-Lemesle-Hof

Hüfingen-Sumpfohren. Mit ihrem kleinen Bioidyll mitten im Herzen von Sumpfohren erfüllten sich Brigitte und Nicolas Batsching-Lemesle vor rund zehn Jahren einen Lebenstraum. Die beiden arbeiteten zuerst in Frankreich einige Jahre gemeinsam auf einem Hof. Als die Eltern von Brigitte aus Altersgründen ihren Hof abgaben, entschieden sie sich, den Hof zu übernehmen.

Heute ist der Hof nicht nur die Heimat der Familie Batsching-Lemesle, sondern ebenfalls für 17 Kühe und 20 Schweine. Da der Hof zentral im Ortskern liegt, entschied sich die Familie im Jahr 2015, den Kuhstall auf einer Wiese außerhalb des Ortes unterzubringen, da somit der Freilauf der Tiere garantiert wird.

Neben genug Platz für Mensch und Tier hat der Hof nun auch eine hauseigene Käserei zu bieten. Hier stellt der gelernte Käser Nicolas Batsching-Lemesle dreimal die Woche den Sumpfohrener Käse her. Im hofeigenen Keller wird dieser im Anschluss gelagert und reift dort, bis er entweder im Hofladen oder auf dem Markt verkauft wird.

Doch was beschäftigt eine Landwirtsfamilie, die ihre eigenen Bioprodukte vertreibt? Diesen Fragen gingen diese Woche die drei Grünen-Politiker Volker Görz, Martina Braun und Harald Ebner bei einem Besuch nach. Sie ließen sich die Käserei zeigen und nutzten im Anschluss die Zeit, um mit Brigitte und Nicolas Batsching-Lemesle über solche Themen zu diskutieren.

Ein Schwerpunkt war bei der Käsereibesichtigung die Gentechnik. Bei der Produktion des Biokäses werde nur tierisches Lab genutzt, das gentechnikfrei ist. Dies war ein bedeutender Punkt für Harald Ebner. Das Bundestagsmitglied ist in der Fraktion Sprecher für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik.

Ebner betonte, wie wichtig es sei, dass Landwirte davon wegkommen, ihre Tiere sowie die Natur Antibiotika und Gentechnik auszusetzen, da oftmals die Folgen aus der Nutzung dieser Stoffe erst nach Jahren wirklich sichtbar werden. Die Erwartung der Biolandwirte an die Politik ist dabei, dass sie die Verbraucher sowie Produzenten mehr auf diese Konsequenzen für Mensch und Natur aufmerksam macht.

Die Abgeordnete Martina Braun betonte, dass jedermann ein Verständnis dafür entwickeln solle, wie er selbst auf die Prozesse einwirken kann. Der Verbraucher bestimmt zum Beispiel beim Kauf die vorgelagerten Prozesse. Greift er zum Bioprodukt, unterstützt er nachhaltige und ökologische Landwirtschaft, greift er zum Billigprodukt, wird unter anderem die Massentierhaltung unterstützt.

Für sie ist wichtig, die Bioproduktion zu unterstützen und an vielen Stellschrauben zu drehen. Sie betonte auch, dass das Land die kleineren Landwirte unterstützt, in dem die Diversifikation gefördert wird. Auch die Transparenz am Markt nutzt den Landwirten vor Ort, da regionale Produkte für den Verbraucher kenntlich gemacht werden.