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Im Hinterhof der Lucian-Reich-Schule wird ein Container mit sechs Klassenzimmern errichtet

Von den Schülern und der Schulleitung der Lucian-Reich-Schule wird während der Bauzeit des geplanten Querbaus viel Flexibilität erwartet.

Hüfingen. Denn von den gewünschten zehn bis zwölf Klassenräumen, die als Container auf dem Schulgelände hätten eingerichtet werden sollen, werden nur sechs übrigbleiben. Die zwei geplanten Lerninseln in der Aula des bestehenden Gebäudes werden nicht eingebaut.

Während der Bauzeit werden lediglich zwei provisorische Lernflächen aus zum Teil bestehenden Möbeln oder einigen neu zugekauften der Schulleitung etwas Luft verschaffen, die während der Bauphase und wegen des Klassenraummangels Schüler für eigenständiges Arbeiten unterbringen muss.

An den beiden Lerninseln schieden sich am Donnerstagabend die Geister, und so wurden zwei Abstimmungsanläufe nötig, um den Container mit sechs Klassenräumen zu installieren. Knackpunkt für die CDU-Fraktion war schließlich die hohe Summe für diese zwei fest eingebauten Inseln, die auch noch nach der Bauzeit bestehen geblieben wären. Mit 95 200 Euro waren die der CDU deutlich zu teuer. "Aus unserer Sicht haben wir hier schon eine Rolls-Royce-Lösung in Sachen Schule. Wir haben nicht gekleckert, wir haben geklotzt. Wir haben noch nicht einmal angefangen und reden schon über Mehrkosten", so die Argumente von Fraktionssprecher Franz Albert.

Erster Vorschlag kommt nicht zum Zug

SPD und FW/FDP/UWV sprachen sich für die Lerninseln aus, denn diese gehörten sowieso zu einer Gemeinschaftsschule hinzu. Der erste Beschlussvorschlag, den Container mit sechs Klassenräumen und den zwei Lerninseln für insgesamt 559 700 Euro einzurichten, wurde von der CDU nicht mitgetragen. Es standen acht Gegenstimmen gleich vielen Zustimmungen gegenüber, was zur Folge hatte, dass der Antrag abgelehnt wurde.

Im zweiten Beschluss stimmten die Gemeinderäte einstimmig für den Container mit seinen sechs Klassenzimmer, aber gegen die Lerninseln. Die Schule muss sich nun mit einem Provisorium behelfen. Das "Bauchweh" bei der Schulleitung, was, so Bürgermeister Anton Knapp, schon wegen dieser Lerninseln vorhanden sei, wird damit wohl noch deutlich stärker.

200 000 Euro können gespart werden

Der Container, der dreigeschossig aufgebaut wird, soll im Hinterhof der Schule bei den Fahrradstellplätzen eingerichtet werden. Durch den Verzicht auf einen Container und zwei zusätzliche Klassenräume können Einsparungen von etwa 200 000 Euro erzielt werden, dafür müssen aber sechs Klassen während des Schulbetriebes als Wanderklassen den Schulalltag bewältigen. Geplant war die Anmietung des Containers für eine Dauer von 24 Monaten.

Möglichkeit für Kauf wird überprüft

Der Fraktionssprecher der FW/FDP/UWV, Adolf Baumann, wollte noch geklärt haben, ob es bei 292 000 Euro für einen solchen Container zur Miete ein möglicher Kauf nicht vielleicht günstiger sein könnte, denn durch den Wiederverkauf des Containers könne man schließlich wieder Geld hinein holen. Das Büro Hölzenbein wurde zusätzlich beauftragt, den Kauf zu prüfen.