Der Gemeinderat Hüfingen wirft einen Blick in die Turnhalle der Lucian-Reich-Schule, die nach dem Rohrbruch jetzt als Mensa-Ausweichquartier herhalten muss. Foto: Falke Foto: Schwarzwälder-Bote

Wasserschaden: Halbe Million Euro Schaden in der Schulmensa / Versicherung übernimmt die Kosten

Bei der Baustellenbesichtigung an der Lucian-Reich-Schule tappten die Gemeinderäte gestern zunächst im Dunkeln, bis schließlich Architekt Alexander Schmid entsprechende Leuchten und Informationen zum Vor-Ort-Termin mitbrachte.

Von Madlen Falke

Hüfingen. Bauamtsleiter Ewald Fürderer und der Architekt klärten die Gemeinderäte über den aktuellen Stand auf der Dauerbaustelle der Lucian-Reich-Schule auf.

Der Schadensfall: Die Handwerker hatten bereits einiges an Arbeit geleistet und den Boden der Schulmensa bis auf die Beton-Bodenplatte herausgerissen. Ein Wasserschaden durch ein undichtes Rohr im Küchenbereich hatte den Unterbau des Mensa-Bodens überflutet.

Versicherung forderteine kompletteSanierung der Mensa

Die Versicherung des Handwerkbetriebs, der den Rohrbruch zu verantworten hatte, zeigte sich mehr als kooperativ und forderte, dass eine Komplettsanierung erfolgen sollte. Eine Trockenlegung mit Trocknungsgeräte hätte laut Architekt Schmid immer ein gewisses Restrisiko geborgen, bei der Schimmelbildung nicht auszuschließen sei.

Die Kosten: Die Schadenssumme wurde von Bürgermeister Anton Knapp auf 500 000 Euro beziffert. Er war sichtlich erleichtert darüber, dass dieser Batzen Geld nicht zu Lasten des Hüfinger Haushalts geht.

Architekt Alexander Schmid zeigte sich ein wenig frustriert über den Sanierungsfall, da erst wenige Wochen zuvor noch letzte Fliesenarbeiten im Gerbäude vorgenommen wurden und somit durch den Wasserschaden die Arbeit vieler Wochen zunichte gemacht wurde. Dennoch ist er zufrieden damit, dass der Umzug in die Turnhalle A und die Sanierung bis jetzt reibungslos von Statten gehen.

Aktueller Stand: Bei der Baustellenbesichtigung informierte Schmid sogleich auch über den aktuellen Stand zum Erweiterungsbau. Aufgrund des Wasserschadens kamen hier die Arbeiten ins Stocken. "Doch kein Grund zur Sorge. Da der Erweiterungsbau nun auch erst dann in Betrieb genommen werden kann, wenn auch die komplette Mensa wieder wie gewohnt startet, hat eine Verzögerung keine Relevanz", erklärt Schmid Stadtrat Franz Albert, der sich skeptisch ob des aktuellen Zeitplanes äußert.

Sind beide Abschnitte im Februar 2016 fertig gestellt, werden dort rund 650 Schüler in drei Schichten essen können. Die räumliche Abtrennung des Erweiterungsbaus zum bereits bestehenden hat vor allem auch den Vorteil, dass die Schule dann auch über einen Konferenzraum verfügt, denn auch die Lehrerzahl an der Hüfinger Schule ist gewachsen.

Blick in die Mensa: Zuletzt wagte das Gremium noch einen Blick in die provisorische Mensa gegenüber. Der Betrieb dort verlaufe reibungslos, gab Architekt Alexander Schmid bekannt. Glück hatte man, weil man noch einen Spülcontainer ergattern konnte. Diese seien momentan sehr gefragt und erleichtern die Arbeit des Kantinen-Teams enorm. Anstatt wie gewohnt drei Menüs werden im Provisorium derzeit nur zwei Menüs angeboten.

"Es sind alle zufrieden damit wie es läuft. Der Verwaltung ist keine Kritik zu Ohren gekommen", erklärt ein zufriedener Anton Knapp.

Von Christina Rademacher

Bräunlingen-Unterbränd. Zügig ging die öffentliche Ortschaftsratsitzung in Unterbränd vonstatten. Als einziger wichtiger Tagungspunkt stand die Bauvoranfrage zur Errichtung von Komposttoiletten im Rahmen des Naturparkdorfs Unterbränd auf der Tagesordnung.

Ortsvorsteher Winfried Klötzer erläuterte, dass die Infrastruktur am See besser gestaltet werden soll. Seit der Toilettenwagen am Südufer defekt ist, behilft man sich über die Sommermonate mit Dixi-Klos. Mit einer Bauvoranfrage für die Komposttoilette möchte man klären, ob ein solches Projekt dort überhaupt genehmigungsfähig ist, außerdem könnten Zuschüsse fließen.

Die Anfrage beinhaltet zwei Module von autarken Toiletten. Eines barrierefrei und für Damen und eines für Herren. Es wären Betonkernzellen mit transparentem Dach. Die Außenwände könnten individuell gestaltet werden. Eine Batterieeinheit dient zur Beleuchtung. Die Fäkalien werden im Behälter gesammelt und dort kompostiert oder abgefahren. Wasser gibt es keines, zum Händewäschen sind Feuchttücher eingeplant.

Der Ortschaftsrat war der Meinung, dass noch nicht alle Möglichkeiten abgesprochen waren und zeigte sich über die Planung überrascht. Er zweifelt an dass die vorgestellte Variante das Problem löst. Der anwesende Stadtrat Ewald war der Meinung, dass ein Gesamtkonzept bekannt sein sollte, bevor Entscheidungen fallen.

Der Ortschaftrat splittete die Anfrage auf. Den Standort begrüßt man, wobei bei einem eventuellen Bau der Komposttoilette die Funktion der vorhandenen Grube nicht eingeschränkt werden soll, um sich alle Optionen offen zu lassen.

Bei der Ausgestaltung waren sie sich einig, dass die jetzt geplante Ausführung nicht ausreichend ist. Die Kapazität ist zu gering, es müsste mindestens noch eine dritte Einheit dazukommen. Außerdem sollen parallel noch andere umweltfreundliche Möglichkeiten geprüft werden. Dabei kommen auch Kombinationen in Betracht. Grundsätzlich stimmte man der Bauvoranfrage zu, das Konzept muss aber noch einmal überarbeitet werden.